
Am frühen Samstagmorgen, dem 13.01.2025, ereignete sich ein alarmierender Vorfall am Bahnhof Rethen, südlich von Hannover. Ein ICE musste außerplanmäßig anhalten, nachdem ein Lokführer eines Güterzuges in einem stark alkoholisierten Zustand aufgefunden wurde. Der 40-jährige Lokführer, der zuvor in einer Bar in Göttingen alkoholische Getränke konsumiert hatte, wachte nur nach mehrmaligem Klopfen auf und zeigte keine klare Erklärung dafür, warum er die Verantwortung übernahm, verliefen sich die Umstände in der Unklarheit.
Der ICE-Lokführer hatte zunächst den Kontakt zu seinem Kollegen verloren und wurde daraufhin von der Notfallleitstelle der Deutschen Bahn angewiesen, nach dem anderen Lokführer zu sehen. Bei seiner Ankunft im Führerstand des Güterzuges stellte er fest, dass dieser am Boden liegend und bewusstlos war. Ein Atemalkoholtest ergab einen Wert von 1,41 Promille, was auf eine erhebliche Alkoholisierung hinweist. Der Lokführer konnte jedoch nicht erklären, weshalb er seinen Zug in diesem Zustand übernommen hatte und war offensichtlich stark alkoholisiert.
Ermittlungen und Sicherheitsvorkehrungen
Die technischen Sicherheitssysteme der Bahn verhinderten schlimmere Konsequenzen, da der Güterzug, der nicht mit Gefahrgut beladen war, vermutlich aufgrund einer Zwangsbremsung zum Stillstand kam. Die Bundespolizei stellte umgehend den Triebfahrzeugführerschein des 40-Jährigen sicher und nahm ihn zur Wache mit, wo er für einen Bluttest getestet wurde. Gegen ihn wird nun wegen Trunkenheit im Verkehr und der Gefährdung des Bahnverkehrs ermittelt.
Die Frage, ob der Lokführer absichtlich schlafen ging oder durch Alkohol übermannt wurde, bleibt unklar. In der Rechtsmedizin ist bekannt, dass mit steigender Promillezahl die Erkenntnis- und Kritikfähigkeit abnimmt. Dies könnte die Möglichkeit eines bedingten Vorsatzes in Frage stellen. Laut den Ausführungen des Bundesgerichtshofs (BGH) ist es zwar oft so, dass ein erhöhter Blutalkoholwert für eine vorsätzliche Handlung spricht, jedoch ist dies kein schlüssiger Beweis und muss im Kontext der gesamten Situation betrachtet werden.
Reaktionen und Ausblick
Die Deutsche Bahn kümmerte sich um die sichere Parkposition des Güterzuges, der mit Containern beladen war, aber glücklicherweise kein Gefahrgut transportierte. Ein Einsatz von Polizei und Rettungsdiensten vor Ort konnte zeitnah erfolgen und die Situation stabilisieren. Die Öffentlichkeit zeigt sich besorgt über solche Vorfälle, insbesondere angesichts der Gefährdung des Bahnverkehrs.
Die weiteren Ermittlungen werden aufzeigen, welche genauen Umstände zu diesem Vorfall führten und welche Maßnahmen künftig ergriffen werden, um die Sicherheit im Bahnverkehr zu gewährleisten. Sowohl die Bundespolizei als auch die Deutsche Bahn stehen in der Verantwortung, die arbeitsrechtlichen und sicherheitstechnischen Konsequenzen zu ziehen.
Für mehr Details zu diesem Vorfall, lesen Sie die Berichterstattung von Weser-Kurier sowie ergänzende Informationen von Göttinger Tageblatt und den rechtlichen Hintergründen über Haufe.