
Joachim Bruns, ein 54-jähriger staatlich anerkannter Clown und Diakon im Kirchenkreis Verden, wird am 23. April im Dörverdener Gemeindehaus über seinen Alltag als Clown berichten. Bruns, der seit 13 Jahren in der Region wirkt, legt in seiner Clownerie besonderen Wert auf Gestik und Mimik, anstelle von gesprochener Sprache. Er hat dreieinhalb Jahre an der Schule für Tanz, Clown und Theater in Hannover studiert und tritt seit über 25 Jahren zusammen mit seinem Bühnenpartner Lutz Ellermann als „Clown Comedy Complott“ auf.
Das Duo hat ein umfangreiches Repertoire an Charakteren und Auftritten entwickelt, und Bruns plant, die Teilnehmenden aktiv einzubeziehen, um die heilsame Wirkung des Humors zu vermitteln. „Hinter einem Kinderprogramm steckt viel harte Arbeit“, betont er. Während seiner Darstellung möchte Bruns die kindlichen Seiten der Erwachsenen reaktivieren und sieht Emotionen als entscheidendes Element seiner Kunst. Sie fungieren oft als Eisbrecher für ernsthafte Menschen.
Ein Vorbild in der Comedy-Welt
Zu seinen Vorbildern zählt Bruns den amerikanischen Komiker Jerry Lewis, von dem er auch viel über die Kunst des Clownspiels gelernt hat. Lewis, der als komödiantisches Genie und Humanist bekannt war, widmete sein Leben dem Lachen und sorgte dafür, dass Millionen für wohltätige Zwecke gespendet wurden. Er war ein großer Einfluss für viele Comedians und Clowns, darunter auch Joachim Bruns. Lewis’ Fähigkeit, Menschen zum Lachen und zum Nachdenken zu bewegen, zeigt sich in seiner Karriere, die von einer Vielzahl von Filmen und wohltätigen Engagements geprägt war. Trotz seiner exzentrischen Persona war Lewis auch für seine Großzügigkeit bekannt, indem er anderen in Not half, ohne dafür Anerkennung zu suchen.
Martin R. Nachbar, ein Autor, der Lewis als Kind kannte, hebt hervor, dass Lewis sowohl Clown als auch Genie war, der stets bestrebt war, den Menschen Freude zu bereiten.
Humor als Heilmittel
Bruns’ Ansatz bei seiner Clownerie steht auch im Kontext größerer gesellschaftlicher Diskussionen über Humor und seine heilende Wirkung. Während die Philosophen des 18. Jahrhunderts die Inkongruenztheorie des Lachens formulierten, die besagt, dass Lachen durch Normabweichungen entsteht, zeigt die moderne Humortherapie, dass Humor auch eine therapeutische Methode zur Bewältigung von Lebenskrisen darstellen kann.
Viktor Frankl, der nach dem Zweiten Weltkrieg die paradoxe Intention in der Logotherapie entwickelte, ist ein Beispiel für die tiefe Psychologie des Lachens. Seine Ansätze zeigen, wie Humor verwendet werden kann, um emotionale Blockaden zu überwinden und soziale Verbindungen herzustellen.
So wird Bruns’ Engagement im Bereich der Clownerie nicht nur als Unterhaltung, sondern auch als wertvoller Beitrag zur emotionalen Gesundheit in der Gemeinschaft wahrgenommen. Bruns und Ellermann verfolgen bewusst eine bodenständige Herangehensweise und treten lieber auf kleineren Bühnen in der Region auf anstatt großen Zirkusfestivals.
„Der Einfluss der Clownerie ist oft unterschätzt“, sagt Bruns. „Humor kann Brücken bauen und Menschen in schwierigen Zeiten zusammenbringen.“ Somit wird der bevorstehende Vortrag im Gemeindehaus nicht nur ein Einblick in die Welt des Clowns, sondern auch eine Aufforderung, die kindlichen und fröhlichen Aspekte des Lebens wiederzuentdecken.
Um mehr über Bruns und sein Programm zu erfahren, können Interessierte den Artikel im Weser-Kurier nachlesen: hier. Weitere Einblicke in die Person Jerry Lewis erhalten Sie auf NPR. Ein tiefgehender Kontext zu Humor und Clownerie kann in den Veröffentlichungen von Michael Titze gefunden werden.