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Herzschwäche in der Schwangerschaft: Neue Hoffnung für betroffene Frauen!

Die Behandlung von Frauen mit peripartaler Herzschwäche (PPCM) hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht. Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) hat kürzlich zwei neue Studien veröffentlicht, die sich mit der Effektivität von Bromocriptin und den Risiken von Folgeschwangerschaften bei Frauen mit dieser Erkrankung beschäftigen. Laut der MHH stellt PPCM eine seltene, aber lebensbedrohliche Erkrankung dar, die gesund geborene Frauen in der letzten Phase der Schwangerschaft oder in den Wochen nach der Geburt betreffen kann. Diese Erkrankung führt zu einer deutlich eingeschränkten Pumpleistung der linken Herzkammer und kann schwerwiegende Folgen haben, einschließlich Herzversagen.

Die MHH ist eines der führenden PPCM-Zentren in Europa, das ein spezialisiertes Register mit Daten von über 200 Patientinnen führt. Professorin Denise Hilfiker-Kleiner, die das Forschungsfeld an der MHH seit über 20 Jahren etabliert hat, beschreibt die Komplexität und die Herausforderungen, die die Erkrankung mit sich bringt. 2007 wurde entdeckt, dass das Stillhormon Prolaktin in ein schädliches Spaltprodukt zerlegt wird, was die Herzgefäße schädigt. Diese Erkenntnisse führen zur Hypothese, dass die Blockade von Prolaktin mit Bromocriptin die Heilung von PPCM fördern könnte. Eine Studie aus dem Jahr 2017 belegte bereits, dass eine sieben-tägige Behandlung mit Bromocriptin ausreichend ist, um einen positiven Effekt in der Herzinsuffizienztherapie zu erzielen, und die neuen Studien unterstützen diese Ergebnisse erneut.

Wirkung von Bromocriptin

Die erste Veröffentlichung im „European Heart Journal“ zeigt, dass die Behandlung mit Bromocriptin die Herzgesundheit von Patientinnen ohne Erhöhung des Thromboserisikos verbessert. Dies ist eine vielversprechende Entwicklung, da kardiovaskuläre Erkrankungen bis zu 4 Prozent der Schwangerschaften in Industrienationen betreffen und oft mit erheblichen Risiken für Mutter und Kind einhergehen. Ein globales Register mit 552 Patientinnen bekräftigt die Wirksamkeit von Bromocriptin, wobei 50% der Frauen mit der richtigen Behandlung eine vollständige Genesung erfahren.

Zudem verdeutlicht die zweite Studie, dass Frauen mit leichter Herzschwäche in sorgfältiger kardiologischer Betreuung eine Folgeschwangerschaft wagen können. Diese Erkenntnisse sind von großer Bedeutung, da frühere Untersuchungen darauf hindeuteten, dass Frauen mit einer reduzierten Herzfunktion bei einer erneuten Schwangerschaft ein höheres Risiko für eine Verschlechterung ihrer Gesundheit haben.

Risikobewertung und Betreuung

Aktuelle Daten zeigen, dass das Risiko für schwerwiegende Erkrankungen bei diesen Müttern unter den Erwartungen blieb. Die Forschung spricht für sich: Frauen mit leichter Herzschwäche zeigen nach einer erneuten Schwangerschaft keine nennenswerte Verschlechterung ihres Gesundheitszustandes. Diese Ergebnisse machen deutlich, dass eine Folgeschwangerschaft mit einem vertretbaren Risiko möglich ist, solange eine erfahrene medizinische Betreuung gewährleistet ist.

In Deutschland sind jährlich etwa 30.000 Schwangere von kardiovaskulären Erkrankungen betroffen, während hypertensive Schwangerschaftserkrankungen die häufigsten Ursachen für Morbidität und Letalität sind. Frühzeitige Erfassung von Risikofaktoren und eine umfassende Schwangerenvorsorge sind entscheidend. Die MHH setzt mit ihrer spezialisierten Ambulanz und dem umfassenden Register einen wichtigen Schritt zur Verbesserung der Versorgung und der Risiken von Müttern und ihren Neugeborenen.

Die medizinische Gemeinschaft wird weiterhin an innovativen Behandlungsstrategien für PPCM-Fälle arbeiten, um die Prognose und Lebensqualität der betroffenen Frauen zu verbessern. Der Einsatz von Bromocriptin könnte ein Schlüssel zur erfolgreichen Behandlung sein und eröffnet neue Perspektiven für Frauen, die trotz kardiovaskulärer Erkrankungen Mütter werden möchten.

Die Fortschritte in der Forschung und die zunehmende Aufmerksamkeit für PPCM tragen dazu bei, das Bewusstsein für diese ernsthafte Erkrankung zu steigern und den betroffenen Frauen die Hilfe zukommen zu lassen, die sie benötigen.

Für detaillierte Informationen zu diesen Studien und der aktuellen Forschung besucht bitte die Seiten der MHH hier, sowie die Forschungsergebnisse auf NCBI und die weiteren Entwicklungen im Bereich der Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der Schwangerschaft auf Ärzteblatt.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Medical School Hannover, 30177 Hannover, Deutschland
Beste Referenz
mhh.de
Weitere Infos
pmc.ncbi.nlm.nih.gov

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