
Ein neuer Meilenstein in der Behandlung pulmonaler arterieller Hypertonie (PAH) wurde heute mit der Zulassung des Medikaments Sotatercept bekannt gegeben. Dieses neuartige Medikament, das als „Ligandenfalle“ fungiert, blockiert die Funktion des Proteins Aktivin, was zur Neubildung von Endothelzellen beiträgt. Sotatercept wurde im September 2024 für die subkutane Verabreichung zugelassen und zeigt signifikante Wirkungen auf die Lebensqualität von Patienten mit PAH, einer Erkrankung, die vor allem Frauen zwischen 30 und 60 Jahren betrifft.
PAH, eine seltene Form des Lungenhochdrucks, verursacht durch die Verengung kleiner Lungenarterien, führt zu erhöhtem Druck im Lungenkreislauf und belastet das rechte Herz. Betroffene leiden unter Symptomen wie Kurzatmigkeit, Müdigkeit und Brustschmerzen, die zu einer signifikanten Reduzierung der Lebenserwartung führen können. Sotatercept wurde in der internationalen klinischen Studie STELLAR eingehend untersucht, doch die Spitzeneffekte wurden in der nachfolgenden ZENITH-Studie deutlich, die kürzlich im „New England Journal of Medicine“ veröffentlicht wurde. Laut mhh.de sank in der Sotatercept-Gruppe das Risiko für Verschlechterungen, wie Krankenhausaufenthalte und Todesfälle, um über 75 % im Vergleich zur Placebo-Gruppe.
ZENITH-Studie und deren Ergebnisse
In der ZENITH-Studie wurden 172 Patienten mit funktionellen Klassen III oder IV von PAH randomisiert. Die Teilnehmer erhielten entweder die maximale Standardtherapie oder zusätzlich Sotatercept, beginnend mit 0,3 mg/kg, bis zu einer Dosis von 0,7 mg/kg. Die Analyse ergab, dass nur 17,4 % der Patienten in der Sotatercept-Gruppe die primären Endpunkte erreichten, verglichen mit 54,7 % in der Placebo-Gruppe. Sterblichkeitsraten lagen bei 8,1 % im Behandlungskollektiv gegenüber 15,1 % bei den Placebos. Insgesamt wurde die Studie vorzeitig beendet, da eine Fortführung der Placebo-Gruppe aus ethischen Gründen nicht vertretbar war, so acc.org.
Die Ergebnisse zeigten auch, dass Sotatercept mit einem 76 % geringeren Risiko für schwerwiegende Ereignisse – bestehend aus Tod durch jede Ursache, Lungentransplantation oder Hospitalisierung aufgrund einer Verschlechterung der PAH – assoziiert ist. Während des Studienverlaufs traten in der Sotatercept-Gruppe signifikant weniger schwere Nebenwirkungen auf, was auf die verbesserte Balance zwischen wachstumsfördernden und wachstumshemmenden Faktoren in der PAH hindeutet.
Wichtige Einflussfaktoren auf PAH
Die Erkrankung wird zwar häufig durch genetische Faktoren beeinflusst, jedoch könnten auch entzündliche Prozesse im body zur Endothelfunktionalstörung und damit zur Entwicklung von PAH beitragen. Eine erhöhte Konzentration von Zytokinen und chemischen Mediatoren geht oft mit einer Verschlechterung des Gesundheitszustands der Betroffenen einher. Laut der pharmazeutische-zeitung.de können zudem rheumatische Erkrankungen und Infektionen, insbesondere bei Frühgeborenen, PAH-Krisen auslösen.
Die Erkenntnisse über Sotatercept und dessen grundlegende Wirkungsmechanismen repräsentieren einen entscheidenden Fortschritt in der Behandlung von PAH und geben vielen Betroffenen neue Hoffnung. Experten wie Prof. Dr. Marius Hoeper von der Medizinischen Hochschule Hannover betonen die Bedeutung dieser Entwicklungen für die Lebensqualität der Patienten und die Notwendigkeit weiterer Forschungen in diesem komplexen Bereich der Lungengesundheit.