
Ein streunender Kater sorgt derzeit für Aufsehen im Braunschweiger Westen, speziell im Bereich der Emsstraße. Der lokale Katzenschutz hat die Öffentlichkeit um Mithilfe gebeten, um den Besitzer des gefleckten Vierbeiners ausfindig zu machen. Leider erweist sich der Kater als eher scheu, was die Identifizierung mit einem Lesegerät erschwert. Um den ehemaligen Besitzer zu erreichen, wurde ein Foto des Katers veröffentlicht. Das Team plant zudem, in den kommenden Tagen bessere Bilder zu machen, die seine markante Zeichnung deutlich zeigen sollten. Hinweise können über soziale Medien oder per E-Mail an katzenschutz-bs@email.de gesendet werden, berichtete t-online.de.
Das Schicksal des streunenden Katers wirft ein Schlaglicht auf ein größer werdendes Problem in Niedersachsen. Schätzungen zufolge leben hier mindestens 200.000 Straßenkatzen, und bundesweit wird die Zahl auf rund zwei Millionen beziffert. Viele dieser Katzen leiden unter Krankheiten und haben keinen ausreichenden Zugang zu Futter, wie ndr.de berichtet.
Hintergründe des Problems
Die ansteigende Anzahl herrenloser Katzen lässt Tierschützer wie Frauke Ruhmann von der Katzenhilfe Hannover von einer „Katzenschwemme“ sprechen. Eine Hauptursache für das Problem ist der unkontrollierte Freigang von nicht kastrierten Hauskatzen. Um dem entgegenzuwirken, haben die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen im Niedersächsischen Landtag eine Gesetzesänderung in Aussicht gestellt. Künftig sollen alle Katzen, die sich im Freien aufhalten, gekennzeichnet, registriert und kastriert werden müssen.
Diese Regelung stieß auf breite Unterstützung im Parlament, und Katzenhalter, die die Kastrationskosten nicht tragen können, sollen entsprechend Hilfen erhalten. In der Gemeinde Belm gelten bereits strikte Regeln: Alle freilaufenden Katzen müssen dort kastriert sein, andernfalls drohen hohe Bußgelder.
Kastrationsaktionen für Streunerkatzen
Ein Teil der Maßnahmen zur Bekämpfung des Streunerkatzenproblems sind gezielte Kastrationsaktionen. Im ersten Aktionszeitraum wurden innerhalb von nur zwei Wochen in Niedersachsen 1.800 Katzen kastriert. Diese Initiative wurde von Ehrenamtlichen sowie Tierschutzvereinen und Tierärzten durchgeführt. Unterstützt wird die Aktion durch Fördermittel in Höhe von 275.000 Euro, wovon 200.000 Euro vom Land Niedersachsen stammen. Der zweite Aktionszeitraum ist für November bis Dezember 2024 geplant, um weitere Katzen ohne einen zugeordneten Besitzer kostenlos kastrieren zu lassen, wie ml.niedersachsen.de mitteilt.
Das Schicksal des streunenden Katers könnte also Teil eines größeren Tierschutzproblems sein, das es mit vereinten Kräften zu lösen gilt. Der Katzenschutz und die Öffentlichkeit spielen dabei eine entscheidende Rolle. Zudem ist es unabdingbar, den unkontrollierten Freigang und die unzureichende Kastration von Haustieren zu adressieren, um das Leid dieser Tiere nachhaltig zu verringern.