
Die Stadt Werder (Havel) verfolgt das Ziel, die bestehende Städtepatenschaft mit Siegburg in eine formale Städtepartnerschaft zu transformieren. Diese Patenschaft, die seit 1991 besteht, hat den Austausch zwischen den Verwaltungen gefördert und einen Grundstein für intensive Zusammenarbeit gelegt. Stadtsprecher Henry Klix erläutert, dass die Entwicklung der Partnerschaft in den letzten Jahren durch die Corona-Pandemie und personelle Veränderungen beeinträchtigt wurde. Dennoch ist eine Wiederbelebung des Austausches geplant, insbesondere in den Bereichen Verwaltung, Politik, Tourismus, Kultur, Sport, Wirtschaft, Bildung und Feuerwehr, um die Verbindung zu stärken.
Werder (Havel) und Siegburg, die etwa 600 Kilometer voneinander entfernt liegen und eine gemeinsame Bevölkerung von etwa 43.000 Einwohnern haben, sind durch gemeinsame historische Erlebnisse eng verbunden. Die Unterstützung, die Siegburg Werder nach der Wende bot, war entscheidend für den Übergang in das neue politische System. Diese Verbindung förderte zahlreiche Projekte, damit Werder wichtige Planungsprozesse wie Teilflächennutzungspläne und Tourismuskonzepte erfolgreich umsetzen konnte. Diese enge Beziehung gilt als die wichtigste Partnerschaft von Werder, wenngleich auch die Partnerschaften mit Oppenheim (Deutschland) und Tczew (Polen) bestehen bleiben.
Wichtige Austauschprojekte
Ein bedeutendes Zeichen für die Intensivierung der partnerschaftlichen Beziehungen ist das geplante gemeinsame Trainingscamp der Husaren Schwarz-Weiß und des KC Werder (Havel), das im Mai in Hannover stattfinden soll. Mit 110 Teilnehmern und einer 50-prozentigen Förderung von 6.875 Euro vom Ausschuss für Partner- und Patenschaften wird dieses Projekt nicht nur den sportlichen Austausch fördern, sondern auch die bestehenden Verbindungen zwischen den Vereinen weiter vertiefen. Nach Abzug der Fördermittel bleiben noch etwa 3.000 Euro für ähnliche Projekte mit anderen Partnerstädten.
Die Stadtverwaltung von Siegburg unterstützt zudem Vereine, Schulen und Organisationen aktiv bei Austauschprojekten. Anträge für Förderungen müssen jedoch acht Wochen vor Projektbeginn eingereicht werden, was eine rechtzeitige Planung der Projekte notwendig macht. Senatoren und Kommunalpolitiker beider Städte betonen die Bedeutung solcher Programme, um den Austausch zwischen den Bürgerinnen und Bürgern zu fördern.
Die Rolle von Städtepartnerschaften
Städtepartnerschaften wie die von Werder (Havel) und Siegburg sind in Deutschland weit verbreitet. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden viele dieser Verbindungen als Teil des friedlichen Austausches und zur Stärkung der internationalen Beziehungen. Laut Informationen wird die Gemeinschaft zwischen Städten nicht nur durch formelle Verträge, sondern auch durch regelmäßige Treffen und gemeinsame Projekte gestärkt. Aktuell sind in Deutschland über 6.000 Städtepartnerschaften dokumentiert, während die tatsächliche Zahl noch höher sein dürfte, da viele informelle Partnerschaften bestehen.
Um die Relevanz von Partnerschaften zu wahren, so die Experten, müssen Städte heutige Herausforderungen wie Digitalisierung und Mobilitätswandel adressieren. Werder (Havel) und Siegburg sind sich dieser Verantwortung bewusst und setzen auf eine Belebung ihrer Zusammenarbeit, um auch zukünftig voneinander zu profitieren und den bürgerschaftlichen Austausch zu fördern.
Insgesamt wird die engere partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Werder (Havel) und Siegburg nicht nur als kulturelle Bereicherung angesehen, sondern auch als ein wichtiger Schritt, um die kommunale Demokratie und Völkerverständigung in den Mittelpunkt zu stellen. Die nächsten Schritte sind bereits in Planung, um diese wertvolle Verbindung zu festigen und auszubauen.