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Amazon-Mitarbeiter im Krankheitsstreit: Verhandlungen vor Gericht!

Ein aktueller Fall aus Winsen zeigt die Herausforderungen im deutschen Arbeitsrecht, insbesondere im Kontext der Krankheitsmeldungen. Ein 36-jähriger Logistik-Mitarbeiter von Amazon hat in den letzten drei Jahren beeindruckende 243 Tage gefehlt. Dies führte letztlich zu seiner fristgerechten Kündigung zum 30. April 2023, wie die MOPO berichtet.

In diesem Jahr allein war der Mitarbeiter bereits 30 Tage krank, während es im Jahr 2022 insgesamt 60 Tage und im Jahr 2021 55 Tage waren. Besonders auffällig sind die 128 Krankheitstage im Jahr 2020. Sein Fall stellt nicht nur für ihn selbst ein gewisses Risiko dar, sondern auch für Amazon, da der Mitarbeiter gegen die Kündigung vor dem Arbeitsgericht Lüneburg kämpft und seine Anwältin eine Fußverletzung als Ursache für seine vielen Fehltage angibt.

Krankheitsursachen und Fehlzeitenstatistik

Die häufigsten Gründe für Krankschreibungen in Deutschland sind Muskel- und Skelett-Erkrankungen sowie Atemwegserkrankungen. Die AOK weist darauf hin, dass die Einführung der elektronischen Krankmeldung zur besseren Erfassung der Krankheitstage beitragen könnte. Auch erhöhte Virenverbreitung durch Corona hat die Situation verschärft. Psychische Erkrankungen nehmen ebenfalls zu, wodurch die durchschnittliche Dauer eines Krankheitsfalls aufgrund dieser Probleme im Jahr 2023 bei 28,1 Tagen liegt.

Im Fall des Amazon-Mitarbeiters sieht sich das Unternehmen in der Position, seine eigenen Behauptungen aufzustellen. Amazon bestreitet die Schuld an der Fußverletzung, die den Mitarbeiter angeblich belastet haben soll, und erklärt, dass Roboter die zurückzulegenden Strecken übernehmen.

Rechtsstreit und mögliche Folgen

Der Arbeitsrichter hat bereits angedeutet, dass ein hohes Risiko für beide Parteien besteht und eine Einigung am Gütetermin in Betracht gezogen werden könnte. Sollte es zu einer Einigung kommen, könnte die Krankenkasse Einblick in die „Diagnoseliste“ des Mitarbeiters erhalten. Dies könnte sowohl für die Art der Behandlung als auch für die weitere Entwicklung des Falls von Bedeutung sein.

Der Ex-Mitarbeiter fordert eine Abfindung von 28.000 Euro, während Amazon nur 10.000 Euro anbietet. Ein möglicher Ausgang des Verfahrens könnte dazu führen, dass der Mitarbeiter bei einem Verlust des Falls nicht einmal Abfindung erhält. Zudem soll die reguläre Gerichtsverhandlung im August fortgesetzt werden, was für beiden Seiten mehr Zeit und Unsicherheiten bringt.

Die Herausforderungen, die durch psychische Belastungen oder körperliche Beschwerden am Arbeitsplatz entstehen, sind ein wachsendes Thema. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat 2019 den Umgang mit Stress am Arbeitsplatz überarbeitet, was die Bedeutung von präventiven Maßnahmen hervorhebt. Burn-out stellt dabei eine kritische Phase dar, die Monate oder Jahre andauern kann und durch verschiedene Faktoren, wie Arbeitsüberlastung oder fehlende Wertschätzung, begünstigt wird, wie die AOK betont.

Statistische Auswertung

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Winsen, Deutschland
Beste Referenz
mopo.de
Weitere Infos
aok.de

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