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Historisches Rathaus in Lüneburg: Sanierung für Millionen beginnt!

Die historische Rathausfassade in Lüneburg wird in den kommenden zwei Jahren zur Baustelle. Aufgrund von Rissen im Mauerwerk, die durch das Alter von über 500 Jahren bedingt sind, ist eine umfassende Restaurierung zwingend notwendig. Laut Mopo wird die Stadt voraussichtlich zwischen drei und fünf Millionen Euro in die Instandsetzung investieren.

Das Lüneburger Rathaus gehört mit seinen 259 Räumen zu den größten erhaltenen Rathäusern in Deutschland. Der Gebäudekomplex hat seinen Ursprung im 13. Jahrhundert, mit einem gotischen Kern, der eine Kapelle und Verkaufsflächen umfasste. Im Jahr 1450 wurde der Marktflügel mit einer beeindruckenden gotischen Fünfturmfassade ergänzt, die auch Gewölbe im Erdgeschoss aufweist. Die Zugbänder, die notwendig sind, um die Arkadengewölbe zu stabilisieren, sind stark beschädigt. Daher sind Notsicherungsarbeiten mit Betonfundamenten und Stahlkonstruktionen erforderlich, begleitet von den Stadtarchäologen, die den Erhalt historischer Funde im Auge haben.

Die architektonische Bedeutung

Das Rathaus ist nicht nur ein administratives Gebäude, sondern spiegelt auch die Geschichte Lüneburgs wider. Die Architektur der Stadt, darunter beeindruckende Giebelhäuser und Backsteinkirchen, berichtet von deren Entwicklung als bedeutendes Zentrum des Salzhandels im Mittelalter. Dank dieser wirtschaftlichen Blüte entstand der Wohlstand, der die Stadt bis heute prägt. Diese baulichen Meisterwerke wurden im Laufe der Jahrhunderte immer wieder erweitert. Monumente hebt hervor, dass der Rathauskomplex insgesamt 142 Meter lang ist und verschiedene architektonische Stile vereint.

Schon im 19. Jahrhundert ließ sich der Wandel der Rolle des Rathauses ablesen: Seither wurden an dem Gebäude keine wesentlichen Erweiterungen mehr vorgenommen, sondern es standen Restaurierungsarbeiten im Vordergrund. Die markante Fassade, die 1603 geschaffen und 1720 nach einem Brand erneuert wurde, ist ein bedeutendes Beispiel für die Lüneburger Baukunst, die auch die Identität der Stadt widerspiegelt.

Restaurierung und Fördermittel

Die Stadtbetreiber planen, Fördermittel zu beantragen, um die anfallenden Kosten für die Restaurierung zu decken. In den vergangenen Jahren nahm die Stadt bereits Unterstützung von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz in Anspruch, die zwischen 1999 und 2002 rund 236.000 Euro in restauratorische Projekte investierte.

Zusätzlich zu den Arbeiten am Rathaus ist eine weitere Großbaustelle an der Industrie- und Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg vorgesehen, die ebenfalls denkmalgeschützte Fassaden besitzt. Diese Institution übernahm das historische Gebäude 1942. Sie ist 477 Jahre alt und wird ebenfalls aufwendig restauriert.

Die Lüneburger Stadtarchäologie e.V. bietet eine Vielzahl von Publikationen zur Baugeschichte und archäologischen Funden an, die zur Sicherheit der historischen Substanz beitragen. Diese Publikationen sind online zugänglich und bieten wertvolle Einblicke in die lokale Geschichte und Denkmalpflege.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Lüneburg, Deutschland
Beste Referenz
mopo.de
Weitere Infos
monumente-online.de

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