Der Rat der Samtgemeinde Barnstorf hat am 20. März 2025 den Haushalt für das kommende Jahr verabschiedet. In einem entscheidenden Schritt wurde festgestellt, dass ein neuer Kredit in Höhe von 2,9 Millionen Euro notwendig sein wird, um die laufenden und bevorstehenden Projekte angemessen zu finanzieren. Dies erfolgte vier Monate früher als im Vorjahr, was auf eine strategische Planung der Verwaltung hindeutet.
Kämmerer Friedhelm Gieseke prognostiziert für das Haushaltsjahr einen Fehlbetrag in derselben Höhe von 2,9 Millionen Euro. Die Schuldenlast der Samtgemeinde wird voraussichtlich auf 12,2 Millionen Euro ansteigen. Diese finanziellen Herausforderungen sind für viele Kommunen in Deutschland keine Ausnahme. Viele stehen vor ähnlichen Schwierigkeiten, den Haushaltsausgleich zu erreichen, wie auch das Difu berichtet.
Steigende Kosten und Investitionen
Die Samtgemeinde sieht sich nicht nur mit einem Fehlbetrag konfrontiert, sondern auch mit steigenden Ausgaben. Betriebsmittelzuschüsse für Kindertagesstätten erhöhen sich um 284.300 Euro, womit sie über 3,5 Millionen Euro betragen werden. Gleichzeitig steigen die Personalkosten um 143.000 Euro im Vergleich zum Vorjahr. Ein zentraler Punkt in der Finanzierung ist die Samtgemeindebezüge, welche um fast 8 % auf 9,1 Millionen Euro steigen; Barnstorf wird dabei als größter Beitragszahler verzeichnet.
Die geplanten Investitionen für 2025 belaufen sich auf insgesamt 5,4 Millionen Euro, wobei die Gemeinde nur Einnahmen von knapp 700.000 Euro erwartet. Zu den größten Ausgaben zählen 1,5 Millionen Euro für die Übertragung des OOWV, der Kauf von zwei Feuerwehrfahrzeugen zu je rund 500.000 Euro, 611.000 Euro für den Neubau einer Grundschule und 570.000 Euro für die Sanierung der Grundschule Drebber.
Unterstützung und Herausforderungen auf Landesebene
Samtgemeindebürgermeister Alexander Grimm äußerte scharfe Kritik hinsichtlich der mangelnden Unterstützung durch das Land. Er betont die Notwendigkeit einer Aufgabenkritik, um den anhaltenden finanziellen Druck zu mildern. Der Haushalt der Landesregierung für 2025 setzt einen Schwerpunkt auf Bildung und die Gewinnung von Lehrkräften, um der Unterversorgung an Schulen entgegenzuwirken. Dies ist besonders relevant, da Studien einen bundesweiten Fachkräftemangel prognostizieren, der auch im Gesundheitsbereich zu spürbaren Engpässen führen könnte.
Im nächsten Jahr werden 2.460 neue Stellen für allgemeinbildende Schulen bereitgestellt, während auch im medizinischen Bereich durch die Erweiterung der Kapazitäten an der European Medical School in Oldenburg zusätzliche Studienplätze geschaffen werden sollen. Zugleich investiert das Land über 23 Millionen Euro in den Hochwasserschutz und plant langfristige Investitionen in Klimaschutzmaßnahmen, wie die Renaturierung von Mooren.
Die Herausforderungen, vor denen die Samtgemeinde Barnstorf und viele andere Kommunen stehen, verdeutlichen die Notwendigkeit einer langfristigen und strategisch geplanten Haushaltsführung. Sowohl auf kommunaler als auch landesweiter Ebene mangelt es an ausreichenden Mitteln, um die notwendigen Investitionen und Personalkosten zu decken, während gleichzeitig der Druck auf die kommunalen Finanzen steigt.
