
Am Donnerstag, den 04. April 2025, ereignete sich in der Innenstadt von Wildeshausen ein Verkehrsunfall, der die lokale Gemeinschaft in Aufregung versetzte. Gegen 11:15 Uhr stieß ein 81-jähriger Radfahrer, der mit einem Pedelec unterwegs war, mit einem Mercedes zusammen. Der 83-jährige Fahrzeugführer, ebenfalls aus Wildeshausen, befuhr die „Neue Straße“ in Richtung Westertor, während der Radfahrer auf der Bahnhofstraße in Richtung Heemstraße fuhr.
Durch die Kollision kam der Radfahrer zu Fall und zog sich dabei Kopfverletzungen zu. Sofort eingeleitete Erste-Hilfe-Maßnahmen vor Ort wurden durch ein Notarztteam ergänzt, das den Verletzten anschließend mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus brachte. Die Polizei hat aufgrund widersprüchlicher Aussagen zur Unfallursache ein Aufgebot an Zeugen aufgerufen. Diese werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 04431/9410 zu melden, um zur Klärung des Vorfalls beizutragen berichtet die Kreiszeitung.
Widersprüchliche Angaben zur Unfallhergang
Die Polizei hat in ihren Berichten betont, dass die Aussagen zu dem Unfallgeschehen derzeit stark variieren. Während einige zeugen beschreiben, dass der Radfahrer beim Kreuzen der „Neuen Straße“ die Vorfahrt des Mercedes missachtet habe, gibt es auch Berichte, die den Senior am Steuer des Fahrzeugs in einem anderen Licht darstellen. Um die genauen Umstände des Unfalls zu rekonstruieren, benötigt die Polizei dringende Hinweise von Passanten oder anderen Verkehrsteilnehmern.
Es ist nicht zu übersehen, dass solche Unfälle in den letzten Jahren stark zugenommen haben. Laut aktuellen Statistiken, die auf Daten von Destatis basieren, stieg die Zahl der Pedelec-Unfälle mit Personenschaden von nur 2.200 im Jahr 2014 auf alarmierende 23.900 im Jahr 2023. Dies entspricht einer Verzehnfachung der Unfallzahlen in nur einem Jahrzehnt.
Pedelec-Verunglückte und deren Altersstruktur
Besonders auffällig ist die Altersstruktur der Verunglückten. Im Jahr 2023 waren nahezu ein Drittel (30,1 %) der Pedelec-Verunglückten jünger als 45 Jahre. Im Vergleich dazu lag dieser Wert im Jahr 2014 bei lediglich 11 %. Während sich die Gruppe der jüngeren Pedelec-Fahrer vergrößert hat, zeigt sich bei nichtmotorisierten Fahrrädern ein anderer Trend: Hier verunglückten 2023 mehr als die Hälfte (54,8 %) der Radfahrer unter 45 Jahren, was die veränderten Fahrgewohnheiten und die Popularität von Pedelecs verdeutlicht.
Die Statistik bringt auch einen besorgniserregenden Anstieg der Todesfälle mit sich. Im Jahr 2014 kamen 39 Pedelec-Nutzer ums Leben, während diese Zahl im Jahr 2023 auf 188 anstieg. Diese Zunahme ist zusammen mit der steigenden Anzahl an Pedelecs in den Haushalten zu sehen, die von 3,4 % im Jahr 2014 auf 15,5 % im Jahr 2022 sprangen.
Die Wahrscheinlichkeit schwerer oder gar tödlicher Verletzungen steigt vor allem bei älteren Radfahrern, was die Unfallanalyse in Wildeshausen umso drängender macht. Die Polizei hofft, durch die Veröffentlichung der Ereignisse und der bestehenden Statistiken, die Aufmerksamkeit auf die Risiken im Straßenverkehr zu lenken und somit zur Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer beizutragen.