
Heute, am 8. April 2025, wurde ein bedeutendes Projekt in der Zukunftsregion Ems-Vechte ins Leben gerufen, das sich mit der Berufsorientierung von Schülerinnen und Schülern beschäftigt. Unter dem Titel „Escape-Room-Settings in der Berufsorientierung“ (ErinBO) wird innovative Lernumgebung geschaffen, die das Interesse an Berufen in der Kunststoffbranche fördern soll. Diese Initiative wird mit finanzieller Unterstützung von rund 85.000 Euro aus Mitteln der Europäischen Union durchgeführt, die von der niedersächsischen Regionalentwicklungsministerin Wiebke Osigus übergeben wurden. Die Universität Osnabrück begleitet das Projekt wissenschaftlich und wird die Effektivität der neuen Methode überprüfen. Erkenntnisse sollen auch zur Übertragung auf andere Branchen dienen, was weitere Perspektiven für die Berufsorientierung eröffnet.
Ein zentrales Ziel des Projekts ist die Entwicklung individueller Escape-Room-Szenarien, die praxisnah und spielerisch Ausbildungsberufe sowie Verfahren in der Kunststoffverarbeitung vermitteln. Diese Szenarien werden in enger Zusammenarbeit zwischen der Universität Osnabrück, dem Kunststoffnetzwerk Ems-Achse sowie regionalen Unternehmen ausgearbeitet. Besonders wichtig ist dabei die Verbindung von Schulen und Hochschulen, um eine gezielte Ansprache der Jugendlichen zu ermöglichen.
Projektstruktur und Finanzierung
Die Projektlaufzeit erstreckt sich von Mai 2025 bis April 2028, und die Gesamtkosten belaufen sich auf 211.715,56 Euro. Davon wurden 84.686,22 Euro als Förderung über die Zukunftsregion beantragt, und eine Ko-Finanzierung von 63.514,67 Euro erfolgt über den Zukunftsfonds Ems-Vechte. Der Fokus des Projekts liegt auf der Kunststoffindustrie und der gezielten Nachwuchsgewinnung, um dem Fachkräftemangel in diesem Sektor aktiv entgegenzuwirken. Mit der Entwicklung stationärer Escape Room-Settings wird eine interaktive Lernumgebung geschaffen, die Schüler motiviert, sich mit beruflichen Themen auseinanderzusetzen.
Im Rahmen des größeren Programms „Zukunftsregionen Niedersachsen“ stehen insgesamt rund 96 Millionen Euro aus EFRE/ESF+-Mitteln für 14 Zukunftsregionen in Niedersachsen zur Verfügung, mit Budgets von fünf bis acht Millionen Euro pro Region. Das Regionalmanagement des Projekts wird bis 2028 über das genannte Programm finanziert.
Übertragbarkeit der Methodik
Die Erkenntnisse aus dem ErinBO-Projekt sollen nicht nur in der Kunststoffbranche Anwendung finden, sondern auch als Basis für die Entwicklung ähnlicher Konzepte in anderen Industrien dienen. Vergleichbare Projekte, wie beispielsweise die von Escape2Stay initiierten Räume, zeigen bereits, wie wichtig kreative Ansätze zur Berufsorientierung sind. Diese Räume zielen darauf ab, Schüler für verschiedene Ausbildungswege zu begeistern, darunter Mechatronik, Elektronik und das Gastgewerbe. Sie bieten Spiele, die sowohl theoretische als auch praktische berufliche Herausforderungen umfassen.
Solche Projekte fördern entscheidende Soft Skills wie Teamfähigkeit, Flexibilität und Kreativität, die für die Berufe des 21. Jahrhunderts unerlässlich sind. Bildungseinrichtungen können hier auf bereits erprobte Konzepte zurückgreifen. Die Escape2Stay-Räume unterstützen Jugendliche in ihrer beruflichen Orientierung und regen sie zur Auseinandersetzung mit relevanten beruflichen Themen an.
Insgesamt stellt das ErinBO-Projekt einen vielversprechenden Ansatz dar, um die Berufsorientierung von Schülern auf innovative Weise zu unterstützen und den Fachkräftemangel in der Kunststoffbranche zu bekämpfen. Weitere Informationen sind auf der Webseite der Universität Osnabrück zu finden, die das Projekt umfassend begleitet und wissenschaftlich evaluiert. Mehr Details über die Förderinitiative können ebenfalls unter zukunftsregion-ems-vechte.de eingeholt werden.