
Das Projekt „Religiöse Bildung an den Lernorten Schule und Moschee“ ist am 3. März 2025 an der Universität Osnabrück ins Leben gerufen worden. Dies berichtete die Uni Osnabrück. Das Vorhaben ist eine Kooperation zwischen den Universitäten Osnabrück und Paderborn und wird über zwei Jahre laufen. Der Fokus liegt auf der Erforschung religionspädagogischer und fachdidaktischer Fragestellungen aus islamisch-theologischer Perspektive. Ziel des Projektes ist der Austausch zwischen muslimischen Akteurinnen und Akteuren aus der Lehrkräfteausbildung sowie den Lernorten Schule und Moschee.
Ein zentraler Aspekt des Projekts ist die Berücksichtigung der Erfahrungen jüdischer und christlicher Religionspädagoginnen und -pädagogen. Im Rahmen dieser Vielfalt soll der Islamische Religionsunterricht als essenzieller Bestandteil des Bildungsauftrags an öffentlichen Schulen reflektiert werden. Das Projekt untersucht relevante Forschungsfragen, darunter das Verhältnis von islamisch-religiöser Bildung in Schule und Moschee, die theoretischen und praktischen Umsetzungen sowie unterschiedliche Vorstellungen und Ziele, die im Bildungskontext existieren.
Geografische Schwerpunkte und Inhalte
Das Projekt konzentriert sich auf die Bundesländer Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. In diesen Regionen wird der Islamische Religionsunterricht gemäß Artikel 7.3 des Grundgesetzes an Schulen angeboten. Am Ende der Projektlaufzeit wird ein Positionspapier erarbeitet, das die Aufgaben und Ziele des religiösen Lernens sowie das Verhältnis zwischen Schule und Moschee thematisiert.
Die beteiligten Institutionen setzen sich zusammen aus dem Institut für Islamische Theologie der Universität Osnabrück, geleitet von Annett Abdel-Rahman, und dem Institut für Islamische Theologie der Universität Paderborn unter der Leitung von Naciye Kamcili-Yildiz. Ein drittes Standbein ist die Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, die von Dr. Raida Chbib vertreten wird.
Begleitende Formate und Veranstaltungen
Zusätzlich zur Projektwerkstatt werden im Rahmen der AIWG, der Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft, andere Formate entwickelt. Zwischen 2018 und 2022 fand jährlich eine Tagung für Promovierende der islamisch-theologischen Studien statt. Diese Veranstaltungen förderten den wissenschaftlichen Austausch zwischen Promovierenden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie etablierten Wissenschaftler_innen.
Die Tagungen waren interaktiv gestaltet, boten eine Plattform für Vernetzung und produktiven Austausch. Themen wie Rhetorik, akademisches Schreiben und empirische Forschungsmethoden wurden behandelt. Im Jahr 2022 wurde diese Tagungsreihe abgeschlossen, und im kommenden Zeitraum werden neue Formate zur Nachwuchsförderung geplant, deren Details auf aiwg.de bekannt gegeben werden.
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Dialogs über religiöse Bildung und digitale Medien wird in einer bevorstehenden Veranstaltung an der Goethe-Universität Frankfurt thematisiert. Am 30. Oktober wird dort der Fokus auf den Einfluss digitaler Welten auf menschliche Beziehungen gelegt. Diese Veranstaltung wird gemeinsam von der EKHN, EKKW, Zefis und der Islamischen Theologie der JLU Gießen organisiert. Experten aus verschiedenen Disziplinen werden an diesem Tag zusammenkommen, um die Herausforderungen und Chancen der digitalen Transformation zu erörtern.
Die Diskussionen werden Fragen zur Gestaltung von Bildungs- und Kommunikationsprozessen im digitalen Zeitalter adressieren und thematisieren, wie menschliche und künstliche Intelligenz miteinander verwoben sind. Das Programm wird Impulse, Workshops sowie Podiumsgespräche umfassen.
Insgesamt zeigt sich, dass die Entwicklung religiöser Bildungsformate in einem sich wandelnden Bildungsumfeld entscheidend ist. Der Austausch zwischen den unterschiedlichen Akteuren ist notwendig, um eine integrative und zukunftsweisende religiöse Bildung zu gewährleisten.