
Die Salzgitter AG steht vor erheblichen Herausforderungen, nachdem das Unternehmen im Jahr 2024 einen Verlust von 348 Millionen Euro verkündet hat. Um auf die wirtschaftliche Situation zu reagieren, hat die Salzgitter AG ihr Sparprogramm verdoppelt. Vorstandschef Gunnar Groebler gab bekannt, dass nun 500 Millionen Euro jährlich bis 2028 eingespart werden sollen. Der Fokus dieser Einsparungen liegt hauptsächlich auf Einkauf, Logistik und Vertrieb, wobei Groebler signifikante Einsparpotenziale in der Beschaffung sieht. Dies geht einher mit der Überprüfung von Investitionen, um zwischen notwendigem und verschiebbarem Aufwand zu unterscheiden.
Obwohl ein Stellenabbau nicht ausgeschlossen wird, soll dies möglichst sozialverträglich gestaltet werden. Zukünftige Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern sind bereits geplant, um die Details des Sparprogramms zu klären. Trotz der finanziellen Unsicherheiten bleibt das Unternehmen im Umbau zur Produktion von grünem Stahl optimistisch. Groebler kündigte an, dass die Produktionsaufnahme innerhalb der nächsten 18 Monate erfolgen soll.
Grüner Stahl und Nachhaltigkeit
Im Kontext der Strategie zur nachhaltigen Stahlproduktion verfolgt die Salzgitter AG mit dem Projekt Salcos (Salzgitter Low CO2 Steelmaking) ambitionierte Ziele. Dieses Projekt, das mit Wasserstoff operiert, soll einen erheblichen Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen in Niedersachsen leisten. Umweltminister Christian Meyer besuchte das Unternehmen am 22. Januar 2025 und betonte die Wichtigkeit dieses Vorhabens. Bund und Land unterstützen das Projekt mit rund einer Milliarde Euro. Die erste Anlage zur Produktion mit grünem Wasserstoff soll bereits 2026 in Betrieb gehen.
Die Umstellung auf nachhaltige Verfahren ist besonders wichtig, da die Stahlerzeugung der Salzgitter AG jährlich etwa 8 Millionen Tonnen CO2-Emissionen verursacht, was etwa 10% der CO2-Emissionen in Niedersachsen ausmacht. Hinzu kommt, dass durch innovative Produktionsmethoden wie die elektrisch betriebene Lichtbogenofen-Technologie die CO2-Emissionen signifikant gesenkt werden können, insbesondere bei Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energien.
Zukunftsperspektiven
Trotz der gegenwärtigen finanziellen Herausforderungen sieht die Salzgitter AG Chancen in den Bereichen Verteidigung und Infrastruktur, die durch milliardenschwere Investitionen der Bundesregierung gefördert werden. Eine interne Taskforce wurde eingerichtet, um die Beteiligung an entsprechenden Verteidigungsprojekten zu koordinieren. Dies umfasst die Produktion von Sicherheitsstahl sowie Rohren für Militärfahrzeuge.
Für das Jahr 2025 erwartet das Unternehmen stagnierenden Umsatz, jedoch eine leichte Verbesserung des Ergebnisses. Die Salzgitter AG blickt somit trotz der Schwierigkeiten optimistisch in die Zukunft, insbesondere mit der fortschreitenden Entwicklung hin zur Produktion von grünem Stahl und der Anpassung an die Bedürfnisse eines sich wandelnden Marktes.
Mehr Informationen über diese Entwicklungen finden sich auf zvw.de und auf ndr.de.