
Am Wochenende setzt die Gewerkschaft Verdi ihre Warnstreiks bei der Deutschen Post fort. Diese gewerkschaftlichen Maßnahmen sind eine Reaktion auf einen Tarifkonflikt, in dem Verdi eine Tarifsteigerung von linear sieben Prozent fordert, sowie zusätzliche Urlaubstage für Beschäftigte und Auszubildende. Vorangegangene Warnstreiks fanden am 5. Februar 2025 statt und betrafen vor allem die Paketzustellung. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 12. und 13. Februar 2025 angesetzt.
Die aktuellen Streiks betreffen verschiedene Bereiche der Deutschen Post, darunter die Brief-, Verbund- und Paketzustellung. Die Stellvertretende Verdi-Vorsitzende, Andrea Kocsis, unterstrich die Sorgen der Mitarbeiter, die durch hohen Arbeitsdruck und Stress geprägt sind. Beschäftigte in der Zustellung transportieren häufig Pakete mit einem Gewicht von bis zu 31,5 Kilogramm allein, was zu einem hohen Krankheitsstand geführt hat. Verdi fordert daher eine Begrenzung des Paketgewichts auf höchstens 20 Kilogramm.
Alternative Versanddienstleister
Für Verbraucher, die während der Streiks auf ihren Postversand angewiesen sind, gibt es alternative Dienstleister wie Pin Mail, Südmail oder Nordbrief. Diese Unternehmen sind von den Streiks unberührt und bieten eigene Zustellstrukturen an. Laut Bundesnetzagentur existieren mehrere hundert Konkurrenzunternehmen im Postversand, die es ermöglichen, Sendungen trotz der Streiks zuverlässig zuzustellen.
Markus Hagge von der Verbraucherzentrale Niedersachsen empfiehlt, bei fristgebundenen Sendungen eine schriftliche Fristverlängerung mit dem Empfänger zu vereinbaren. Das Postgesetz verlangt eine Zustellquote von 95 Prozent innerhalb von drei Tagen und 99 Prozent innerhalb von vier Tagen. Bei Nichteinhaltung dieser Vorgaben könnte die Deutsche Post in eine Vertragsverletzung geraten.
Forderungen der Beschäftigten
Die Konzerntarifkommission von Verdi hat Forderungen verabschiedet, die den Bedürfnissen von über 45.000 Mitgliedern entsprechen. Beschäftigte möchten aufgrund der gestiegenen Arbeitsbelastung mehr Zeit zur Regeneration haben. Viele sind bereit, ihre Forderungen notfalls mit einem Streik durchzusetzen, insbesondere in Anbetracht der Frustration über die geringe Bewegung am Verhandlungstisch. Die Beschäftigten sind angesichts der hohen Lebenshaltungskosten und der steigenden psychischen Belastungen auf eine deutliche Lohnerhöhung angewiesen.
Zusätzlich wird ein zwei weitere Urlaubstage gefordert, um den Mitarbeitenden mehr Freiraum zu geben. Diese Maßnahmen dienen dazu, nicht nur die finanzielle Situation der Beschäftigten zu verbessern, sondern auch den Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz zu stärken. Verdi hofft auf Einsicht seitens der Konzernspitze, um zu einer einvernehmlichen Lösung zu gelangen.
Insgesamt zeigen die aktuellen Ereignisse, wie wichtig es ist, sowohl auf die Bedürfnisse der Beschäftigten zu hören als auch alternative Lösungen für die Verbraucher bereitzustellen, um die Auswirkungen der Streiks auf den Postversand zu minimieren.