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Vielfalt im Klassenzimmer: Projekt an der Uni Vechta startet durch!

Am 14. April 2025 gab die Universität Vechta den offiziellen Start des Projekts „DIALOGUE – Development of International Learning Opportunities for Greater Understanding in Teacher Education“ bekannt. Dieses innovative Vorhaben zielt darauf ab, die Internationalisierung der Lehrkräftebildung zu fördern und den Umgang mit kultureller Vielfalt im Klassenzimmer zu unterstützen. Unter der Leitung von Silke Dormichian wird das Projekt in enger Kooperation mit der Freien Universität Bozen in Italien, der University of Tallinn in Estland, der Karl-Franzens-Universität Graz in Österreich und der University of Prishtina im Kosovo durchgeführt. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) sowie das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) stellen dafür einen Gesamtbetrag von rund 600.000 Euro zur Verfügung, um eine umfassende schulische Integration zu gewährleisten.

Die Bedeutung von Wertschätzung und Respekt im Lernprozess stand im Fokus der Eröffnungsveranstaltung, bei der Lehrkräfte, Politiker, Lehramtsstudierende und Wissenschaftler zusammenkamen. Prof.in Dr.in Frederike Bartels hob hervor, wie wichtig es ist, Erfahrungen der Andersartigkeit zu sammeln, um die Schüler in ihrem Lernprozess besser zu unterstützen. Mit einem Blick auf die aktuelle Situation in Vechta, wo 19 % der Schüler keine deutsche Staatszugehörigkeit besitzen und viele einen Migrationshintergrund haben, werden die Herausforderungen bei der Ausbildung von Lehrkräften besonders deutlich. Franziska Wieborg berichtete von ihren positiven Erfahrungen während eines Semesters in Estland, die sie durch ein vorheriges Projekt sammeln konnte.

Vielfalt und Herausforderungen im Klassenzimmer

In diversen Ländern, wie Kanada und Norwegen, wird der Umgang mit kultureller Vielfalt im Schulunterricht zunehmend zur Norm. In Kanada leben in einigen Schulen mittlerweile Mehrheiten von Kindern mit Migrationshintergrund, wo auf Schulhöfen bis zu 70 verschiedene Sprachen gesprochen werden. Lehramts-Studierende sind dort gefordert, sich intensiv mit interkultureller Bildung auseinanderzusetzen und ihre Bewerbungen entsprechend zu gestalten, um auf die Vielfalt im Klassenzimmer reagieren zu können. In Norwegen wird die Wahrnehmung von heterogenen Klassen zunehmend als Chance wahrgenommen, was sich positiv auf die Ausbildung zukünftiger Lehrer auswirkt.

Im Gegensatz dazu wird in der Türkei interkulturelle Lehrerausbildung oft noch als unzureichend angesehen. Viele Studierende sind unvorbereitet auf den Umgang mit unterschiedlichen ethnischen Gruppen, was zu Schwierigkeiten in der Kommunikation zwischen Lehrern und Schülern führt. Die aktuelle diskutierte Forschung zur interkulturellen Bildung in der Türkei zeigt ein wachsendes Interesse, die Mängel in der Ausbildung zu adressieren. Professor Bartels betont, dass Projekte wie „DIALOGUE“ auch als Vorbild für andere Institutionen dienen könnten, um Schüler und Lehrer auf die Herausforderungen der Zukunft besser vorzubereiten.

Der Weg Richtung Integration

In Deutschland spielen angepasste Schulbezirke und eine funktionierende Stadtgesellschaft eine entscheidende Rolle bei der Integration von Schülern mit Migrationshintergrund. Sandra Sollmann, die ebenfalls an der Eröffnungsveranstaltung teilnahm, erklärte, dass die enge Zusammenarbeit zwischen Schulen und Gemeinden einen starken Einfluss auf die Lernerfahrungen der Schüler hat. Heike Bickmann vom Kultusministerium Niedersachsen wies darauf hin, dass Mobilitäten für Lehramtsstudierende gefördert werden, um diesen besser auf interculturale Herausforderungen in der Lehrtätigkeit vorzubereiten.

Das DIALOGUE-Projekt ist somit nicht nur ein Schritt in Richtung einer internationalisierten Lehrkräftebildung, sondern auch ein wertvolles Instrument, um die Vielfalt im Klassenzimmer aktiv zu fördern und als Bereicherung wahrzunehmen. Die Universität Vechta setzt mit dieser Initiative ein starkes Zeichen für eine zukunftsorientierte und integrative Bildung, die in einem zunehmend multikulturellen Umfeld von hohem Wert ist.

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