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Nordkorea entsendet Tausende Soldaten nach Russland: Ein neuer Kriegseintritt?

Nordkorea hat seine militärische Unterstützung für Russland im Ukraine-Konflikt weiter verstärkt und mindestens 3.000 zusätzliche Soldaten entsandt. Diese Mobilisierung erfolgt im Rahmen einer Strategie, die das südkoreanische Militär im Januar und Februar dieses Jahres beobachtet hat. Im vergangenen Herbst hatten bereits rund 11.000 nordkoreanische Soldaten ihren Weg in die russische Region Kursk gefunden, was auf eine kontinuierliche und wachsende militärische Kooperation zwischen den beiden Ländern hindeutet. Laut dem südkoreanischen Geheimdienst wurde im Februar eine zweite Welle dieser Mobilisierungen vermutet, deren genaues Ausmaß jedoch noch unklar ist. Derzeit wird angenommen, dass nordkoreanische Truppen bereits 4.000 Verluste im Ukraine-Krieg erlitten haben, wobei unklar bleibt, ob diese Zahl auch verwundete Soldaten umfasst. Zudem liefert Nordkorea weiterhin großflächig Munition und Waffen, einschließlich Kurzstreckenraketen und Panzerhaubitzen, nach Russland, um die russischen Streitkräfte zu unterstützen.ZVW berichtet, dass diese Beziehungen zwischen Nordkorea und Russland seit der begonnen russischen Offensive in der Ukraine wesentlich intensiver geworden sind.

Insbesondere die militärischen Verlegungen nehmen auffällige Dimensionen an. Laut dem südkoreanischen Geheimdienst wurden im Oktober 1500 nordkoreanische Soldaten von Spezialeinheiten in den Fernen Osten Russlands verlegt, um dort für die Kämpfe in der Ukraine ausgebildet zu werden. Diese Soldaten erhalten russische Uniformen, Waffen und gefälschte Ausweispapiere, was die Integration in die russischen Streitkräfte erleichtert. Insbesondere die USA und Südkorea haben festgestellt, dass Nordkorea mittlerweile über 10.000 Soldaten entsendet hat, um Russland im Ukraine-Konflikt tatkräftig zu unterstützen. Diese Truppen werden in Kampfeinheiten integriert und bringen schweres Gerät mit, was zu einer ernsthaften militärischen Bedeutsamkeit führt.

Die geopolitischen Implikationen

Sicherheitsexperten wie Nico Lange warnen vor den möglichen langfristigen Folgen dieser Entwicklung, die man als eine Art „Kriegseintritt Nordkoreas“ betrachten könnte. Maria Snegovaya vom Center for Strategic and International Studies hebt hervor, dass diese militärischen Maßnahmen nicht als Zeichen der Verzweiflung seitens Russlands gewertet werden sollten. Vielmehr spiegelt sich darin eine strategische Interessensgemeinschaft zwischen Nordkorea, Iran, China und Russland wider. Russland bietet Nordkorea politische Unterstützung und schützt es vor Sanktionen, die aufgrund seiner Atomwaffenentwicklung verhängt wurden. Im März 2024 legte Russland sein Veto gegen eine UN-Resolution ein, die die Überwachung dieser Sanktionen verlängern sollte.

Nordkoreas materielle Hilfe an Russland bringt auch wirtschaftliche Vorteile für das isolierte Land. Es wird spekuliert, dass Kim Jong-un eventuell auf einen Militärkonflikt gegen Südkorea hinarbeitet, wobei Russland ihm dabei als Unterstützung dienen könnte. Dies beunruhigt Südkorea, das befürchtet, dass verstärkte russische Hilfe den Konflikt zwischen Nord- und Südkorea eskalieren könnte.

Internationale Reaktionen

Der enge Schulterschluss zwischen Russland und Nordkorea findet in der internationalen Gemeinschaft Beachtung. Im Juni 2024 unterzeichneten Wladimir Putin und Kim Jong-un ein Verteidigungsabkommen, das gegenseitigen Beistand im Falle eines militärischen Angriffs durch Drittstaaten vorsieht. Diese Vereinbarung gilt bislang als die stärkste Verbindung zwischen den beiden Ländern seit dem Ende des Kalten Krieges. Die strategischen Überlegungen dieser Allianz werden von Vertretern der USA ernst genommen. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin geht davon aus, dass nordkoreanische Soldaten bald aktiv in die Kämpfe in der Ukraine verwickelt werden. Zudem hat US-Außenminister Anthony Blinken angekündigt, dass auf mögliche nordkoreanische Einsätze eine entschlossene Antwort folgen werde. Diese Entwicklungen sind Teil eines größeren zugrundeliegenden geopolitischen Konflikts, in dem die Zusammenarbeit zwischen Russland, Iran, Nordkorea und China als „Achse des Aufruhrs“ bezeichnet wird, die darauf abzielt, die globalen Ordnung und den Einfluss der USA zu schwächen.Deutschlandfunk.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Kursk, Russland
Beste Referenz
zvw.de

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