
Am 23. Februar 2025 steht in Deutschland eine wegweisende Bundestagswahl an, die nicht nur die politische Landschaft neu sortieren, sondern auch Zäsuren für zahlreiche Abgeordnete im Bundestag bedeuten wird. Die Vorbereitungen sind bereits in vollem Gange. Wie Tagesspiegel berichtet, haben sich einige prominente Politiker bereits für die anstehenden Wahlen positioniert, während andere ihren Rückzug aus der aktiven Politik angekündigt haben.
Unter den Kandidaten für die Bundestagswahl befinden sich zahlreiche bekannte Gesichter. So tritt der Verteidigungsminister Boris Pistorius (64, SPD) als Direktkandidat im Wahlkreis Hannover-Stadt II an und ist auch auf Platz drei der SPD-Landesliste Niedersachsen platziert. Seine Amtskollegin Nancy Faeser (54, SPD), Innenministerin, möchte im Wahlkreis Main-Taunus ein Direktmandat erringen und ist auf Platz vier der hessischen Landesliste. Ein weiterer Kandidat ist Wolfgang Schmidt (54, SPD), der als Kanzleramtschef im Wahlkreis Eimsbüttel antritt und Platz eins der Hamburger SPD-Landesliste belegt.
Rücktritte und Neuanfänge
Die Wahl im Februar bringt jedoch auch einen Wandel: Zahlreiche langjährige Abgeordnete ziehen sich zurück. So wird etwa Peter Ramsauer (70, CSU), dienstältester Abgeordneter, nach 34 Jahren im Bundestag nicht mehr antreten. Gesine Lötzsch (63, Die Linke), ebenfalls eine langjährige Abgeordnete, konnte sich 2021 ein Direktmandat sichern. Die ehemalige Bundeslandwirtschaftsministerin Renate Künast (69, Grüne) hat ebenfalls angekündigt, ihren Rücktritt zu vollziehen.
Darüber hinaus gibt es auch einige Abgeordnete, die aus persönlichen Gründen aus dem Parlament ausscheiden. Michelle Müntefering (44, SPD) führt familiäre Gründe für ihren Rückzug an, während Canan Bayram (58, Grüne), eine Rechtsanwältin, kritische Töne gegen ihre eigene Fraktion anschlägt und sich aus dem Bundestag zurückzieht.
Die Kandidaten um das Kanzleramt
Besonders im Fokus der Öffentlichkeit stehen die Kanzlerkandidaten. Tagesschau berichtet, dass die SPD Olaf Scholz offiziell zum Kanzlerkandidaten gekürt hat. Diese Entscheidung fiel auf einem Parteitag, der mit überwältigender Mehrheit von 628 Delegierten und nur fünf Gegenstimmen beschlossen wurde. Innerhalb der SPD gab es jedoch Diskussionen über die mögliche Ablösung durch Boris Pistorius, der aber nicht zur Verfügung steht.
Für die Union wurde Friedrich Merz nominiert. Seine Nominierung geschah nach einer Einigung zwischen ihm und Markus Söder, der Merz umfassend unterstützt. Die Grünen haben Robert Habeck als Kanzlerkandidaten gewählt, wobei er mit 96,5 Prozent Zustimmung zum Spitzenkandidaten der Partei gewählt wurde. Annalena Baerbock hingegen verzichtet auf eine Spitzenkandidatur, während die FDP unter Christian Lindner keine offizielle Kanzlerkandidatur anmeldet, sondern sich als Spitzenkandidat positioniert.
Auf Seiten der AfD wurde Alice Weidel einstimmig zur Kanzlerkandidatin gewählt. Die Linke hingegen wird von Jan van Aken und Heidi Reichinnek als Spitzen-Duo vertreten, das eine Wahlkampfstrategie entwickelt hat, um die fünf-Prozent-Hürde zu überschreiten.
Aktuelle Umfragewerte
Im Zuge der bevorstehenden Wahl spiegeln die Umfragen die politische Stimmung wider. Wahlen.info hat ermittelt, dass Friedrich Merz mit 27 Prozent der Befragten für das Kanzleramt favorisiert wird, während Olaf Scholz mit 26 Prozent nahezu ebenbürtig ist. Über 47 Prozent der Befragten gaben jedoch an, unentschlossen zu sein oder niemanden direkt wählen zu wollen.
Das Politikkarussell der Bundestagswahl 2025 nimmt Fahrt auf. Ob es den Kandidaten gelingen wird, die Wähler von ihren Visionen zu überzeugen, wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Der Ausgang dieser Wahl könnte nicht nur die Zukunft der Parteien, sondern auch die Richtung der deutschen Politik nachhaltig beeinflussen.