In der Dreiländerregion hat sich am Freitagmorgen ein leichtes Erdbeben ereignet. Laut einem Bericht der Aachener Zeitung wackelten in Horbach die Schränke und auch in Richterich waren die Auswirkungen laut Augenzeugen deutlich spürbar. Das Seismologische Institut Belgiens registrierte um 8.07 Uhr einen Erdstoß nahe Kerkrade, welcher eine Stärke von 2,2 aufwies. Das Seismologische Institut NRW hingegen gab eine Stärke von 2,4 an.
Der Erdstoß ereignete sich in einer Tiefe von etwa 5,5 Kilometern und ist typischerweise nicht mit größeren Schäden verbunden. Dennoch könnte das Beben im Westen und Norden Aachens spürbar gewesen sein. Die Region ist von mehreren tektonischen Verwerfungen geprägt, die in der Vergangenheit kleinere Erdbeben verursachten. Ein Beispiel hierfür ist die sogenannte Feldbiss-Störung, die sich von der Stadtgrenze Aachen-Stolberg entlang des ehemaligen Westwalls erstreckt und über Herzogenrath und Selfkant bis in die Niederlande verläuft. Diese Zone gehört zu den größten und aktivsten tektonischen Bruchzonen im Niederrhein-Graben.
Historische Erdbeben in der Region
Das letzte größere Erdbeben in dieser Region ereignete sich 1992 in Roermond und gilt als das stärkste Beben in Mitteleuropa seit über 200 Jahren. Nach Informationen des Geologischen Dienstes NRW erreichte es eine Stärke von 5,5 auf der Richterskala. Obwohl das Epizentrum im niederländischen Roermond lag, wurden auch das Stadtgebiet Heinsberg sowie die Nachbargemeinden Gangelt und Waldfeucht stark betroffen. Das Beben war in Aachen über einen Zeitraum von rund 15 Sekunden deutlich spürbar.
Zusätzliche Informationen zur seismologischen Überwachung und Erdbebendaten liefert das GEOFON-Netzwerk des Deutschen GeoForschungsZentrums (GFZ), welches aktuelle Daten zu Erdbeben bereitstellt und weltweit verteilt. GEOFON ist eine bedeutende Quelle für Echtzeit-Daten in der globalen Seismologie, wie auf eskp.de berichtet wird.
