
Der Start ins neue Jahr verlief in der Städteregion Aachen insgesamt ruhig, wie die Leitstellen von Polizei und Feuerwehr am Neujahrsmorgen bilanzierten. Zwischen dem frühen Silvesterabend und dem frühen Neujahrsmorgen wurden knapp 80 Einsätze mit Silvesterbezug gezählt, jedoch gab es keine Meldungen über Schlägereien oder Körperverletzungen. Auch Angriffe auf Polizisten fanden nicht statt.
Die Ordnungskräfte in Aachen erlebten laut Nicole Kuhn, Teamleiterin des Ordnungs- und Sicherheitsdienstes, eine ruhige Nacht. „Es waren weniger Menschen in der Altstadt unterwegs als in den Jahren zuvor“, so Kuhn. Die wenigen Personen, die auf das Böllerverbot hingewiesen werden mussten, reagierten verständnisvoll. Auffällig war jedoch die hohe Anzahl an Beschwerden über Böllerei bereits vor Mitternacht.
Einsätze und Unfälle in der Silvesternacht
Am häufigsten musste die Polizei bei Verstößen gegen das Abbrennen von Feuerwerkskörpern eingreifen. In Alsdorf und Baesweiler kam es zu Einsätzen, weil Personen mit Schreckschusspistolen in die Luft schossen. Gegen die Beteiligten wurden Strafanzeigen wegen des Verstoßes gegen das Waffengesetz gefertigt, jedoch gab es keine Verletzten. In der Viehhausstraße in Alsdorf wurde ein Altglascontainer von Unbekannten gesprengt. Eine 21-jährige Frau in Aachen wurde durch eine Rakete am Auge verletzt und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Die Kriminalpolizei ermittelt nun wegen gefährlicher Körperverletzung gegen einen Mann, der den Feuerwerkskörper gezündet hatte.
Auf dem Eschweiler Markt feierten etwa 100 Menschen friedlich ins neue Jahr, während in Röhe drei brennende Container vor einem Hotel einen Notruf an die Feuerwehr auslösten. Die Feuerwehr konnte ein Übergreifen der Flammen auf das Gebäude verhindern. In der Eifel war die Silvesternacht besonders friedlich abgelaufen – die Polizei musste nur einmal in Monschau eingreifen, wo Jugendliche Pyrotechnik im historischen Stadtkern zündeten.
Die Feuerwehren in der Städteregion waren zu 64 Einsätzen gerufen worden, die Zahl der zurückliegenden Jahre war ähnlich. In Eschweiler wurde ein zwölfjähriges Mädchen durch Feuerwerkskörper leicht verletzt. In der Mehrheit der Fälle handelte es sich um Einsätze wegen brennender Mülleimer, Bäume oder Hecken.
Brandserie in der Städteregion Aachen
In der Städteregion Aachen häufen sich zurzeit die Brände an verschiedenen Stellen, wie feuerwehrpresse.biz berichtete. Unter anderem brannten Mülltonnen in Herzogenrath, Würselen und Eschweiler, sowie Busse und ein LKW in Alsdorf. Besonders alarmierend war ein Vorfall in der Aachener Innenstadt, bei dem zwischenzeitlich zwölf Autos in Brand gesetzt wurden. In der Nacht brannten gegen 3:30 Uhr insgesamt sieben Fahrzeuge in der Lousbergstraße und Försterstraße, wobei Fenster eines Wohnhauses durch die Hitze des Feuers platzen konnten. Zum Glück gab es keine Verletzten, doch der Sachschaden ist erheblich.
Die Aachener Polizei hat in Reaktion auf diese Vorfälle eine Ermittlungsgruppe eingerichtet, um die Brandserie zu untersuchen. Bislang blieben die Ermittlungen ohne nennenswerte Erfolge. Es wird geprüft, ob alle Brände von demselben Täter oder von mehreren Tätern verursacht wurden. Spuren wurden an mehreren Tatorten gesichert und werden ausgewertet. Die Polizei bittet die Bevölkerung um Mithilfe und fordert dazu auf, verdächtige Beobachtungen umgehend unter der Notrufnummer 110 zu melden.