
Am 28. Februar 2025 kam es in der Nähe des Landgerichts Bielefeld zu einer dramatischen Schießerei, die aus einem laufenden Mordprozess resultierte. Der Tatverdächtige hat sich am späten Donnerstagabend der Polizei gestellt. Laut Informationen von zvw.de wurde die Übergabe friedlich und kooperativ durchgeführt, und der Verdächtige befindet sich nun in Polizeigewahrsam.
Der Mann, der sich stellte, ist der Bruder des im Jahr 2024 in Bielefeld erschossenen ehemaligen Profiboxers Besar Nimani, dessen Tod den Grund für den aktuellen Prozess bildet. Der Tatablauf ereignete sich nach einem Prozesstag, der sich mit der Tötung von Nimani beschäftigte. Laut welt.de wurden während der Schüsse vier Männer im Alter von 23, 25, 25 und 63 Jahren verletzt, darunter Angehörige des im Prozess angeklagten 34-jährigen Mannes, der beschuldigt wird, Nimani ermordet zu haben. Der Gesundheitszustand der Verletzten wird als stabil beschrieben.
Reaktion der Behörden
Nach den Schüssen erließ das Amtsgericht Bielefeld einen Haftbefehl aufgrund des Verdachts auf vierfachen versuchten Mord und gefährliche Körperverletzung. Die Polizei hatte zuvor öffentlich mit einem Fahndungsaufruf und einem Foto nach dem Tatverdächtigen gesucht, wobei sie betonte, dass er möglicherweise bewaffnet sein könnte. Man warnte die Bevölkerung, ihn nicht anzusprechen.
Berat Nimani, der gesuchte Bruder des erschossenen Boxers, stellte sich am Donnerstagabend gemeinsam mit seinem Strafverteidiger Peter Wüller bei der Polizei in Bielefeld. Er wird nun zum Haftrichter geführt, jedoch äußert er sich nicht zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen. Eine Vernehmung zur Sache fand bislang nicht statt. Der Vorfall rund um den Prozess zeigt die angespannte Lage, die durch eine jahrelange Fehde zwischen rivalisierenden Gruppen in der Region verstärkt wird.
Hintergrund der Fehde
Der Mordprozess, der zu den Schüssen führte, bezieht sich auf die Tötung von Besar Nimani, die im März 2024 stattfand. Der angeklagte 34-Jährige hat sich bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert. Die Verhandlungstage finden unter hohen Sicherheitsauflagen statt, wobei der Verhandlungssaal und das gesamte Gebäude von der Polizei gesichert werden.
Die Schießerei wirft erneut einen Schatten auf die Gewaltkriminalität in Deutschland. Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) zeigt, dass die Zahl der gewaltsamen Straftaten im Jahr 2023 auf einen Höchststand angestiegen ist. Laut Statista wurden über 5,9 Millionen Straftaten registriert, wobei insbesondere die Fälle der Gewaltkriminalität einen Anstieg um 8,6 % im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen konnten. Diese Situation könnte durch wiederkehrende gesellschaftliche Spannungen und die Auswirkungen von Corona bedingt sein.