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Digitales Lernen in Familien: Neues Projekt stärkt Medienkompetenz!

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat ein neues Projekt ins Leben gerufen, das mit 1,7 Millionen Euro gefördert wird. Ziel ist es, ein Bildungsprogramm zu entwickeln, welches die digitalen Kompetenzen in Familien stärken soll. Partner dieses Projekts sind die Universitäten Paderborn und Bielefeld, eine kirchliche Bildungseinrichtung sowie ein Verein für digitales Lernen. Unter dem Titel „Gemeinsam online: Suchen.Finden.Verstehen“ soll das vierjährige Projekt vor allem Grundschulkinder und deren Eltern im Umgang mit Internet und Künstlicher Intelligenz (KI) schulen, wie die Universität Paderborn berichtet.

Das Besondere an diesem Vorhaben ist die erstmalige systematische Verbindung von Medienbildung in Familie und Schule. Prof. Dr. Anna-Maria Kamin von der Universität Bielefeld erklärt, dass Kinder ihre digitalen Fähigkeiten überwiegend im häuslichen Umfeld entwickeln. Daher ist es umso wichtiger, dass sowohl Kinder als auch Eltern gemeinsam lernen und digitale Medien nutzen, sowohl getrennt als auch gemeinsam. Das Projekt umfasst unter anderem die Schulung im kritischen Umgang mit Internetquellen sowie deren Verifikation, insbesondere bei Themen wie Fake News und Misinformation.

Wissenschaftliche Basis und Zielgruppe

Die Universität Bielefeld wird die medienpädagogischen Grundlagen und Konzepte entwickeln, während die Universität Paderborn ihre Expertise in der Family Literacy einbringt, geleitet von Prof. Dr. Heike M. Buhl. Das Projektteam fokussiert sich auf Familien mit begrenztem Zugang zu medienpädagogischen Angeboten, die jedoch ein Interesse an digitalen Medien zeigen. Insbesondere die Unterstützung von Familien in schwierigen Lebenslagen soll hierin berücksichtigt werden.

Die wissenschaftliche Evaluation des Programms erfolgt durch standardisierte Befragungen und qualitative Interviews. Außerdem werden teilnehmende Beobachtungen durchgeführt, um die Effizienz des Programms zu gewährleisten. Der Verein Neue Wege des Lernens ist verantwortlich für die Erstellung digitaler Lernmaterialien und deren technische Umsetzung. In Kooperation mit der Katholischen Erwachsenen- und Familienbildung Paderborn wird das Programm in drei Durchgängen erprobt.

Medienkompetenz in Deutschland

Die Diskussion über Medienkompetenz und Medienbildung hat in den letzten Jahren zugenommen, wobei diese beiden Begriffe unterschiedlich verwendet werden. Wie die Bundeszentrale für politische Bildung feststellt, reagieren sie auf gesellschaftlich-technologische Entwicklungen und die zunehmende Relevanz von Medien, besonders in Zeiten sozialer Medien wie Instagram und TikTok. Diese Plattformen werfen grundlegende Fragen in Bezug auf Kommunikation und Informationsverarbeitung auf.

Medienkompetenz wird als grundlegende Fähigkeit in einer digitalisierten Gesellschaft gesehen. In Deutschland ist die Medienkompetenz jedoch im Durchschnitt niedrig, insbesondere bei Frauen und Personen mit Migrationshintergrund. Bildungssysteme haben hier den größtmöglichen Einfluss, weshalb die Integration von digitalen Bildungsprogrammen in Schulen und Familienvermittlung besonders wichtig ist.

Das Projekt „Gemeinsam online: Suchen.Finden.Verstehen“ könnte ein entscheidender Schritt zur Förderung einer hohen Medienkompetenz in der Gesellschaft sein, indem es sowohl Kinder als auch ihre Eltern dazu befähigt, informierte und kritisch denkende Nutzer digitaler Medien zu werden.

Statistische Auswertung

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Paderborn, Deutschland
Beste Referenz
uni-paderborn.de
Weitere Infos
medienpaed.com

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