Bonn

Digitale Zwillinge: Revolution in der Darmkrebs-Therapie!

Am 21. Februar 2025 gab die Universität Bonn neue Fortschritte im Bereich der Darmkrebsforschung bekannt. Ein interdisziplinäres Team hat das „ISPOT-K“-Projekt ins Leben gerufen, das die Entwicklung eines digitalen Zwillings für jeden Darmkrebspatienten zum Ziel hat. Diese innovative Herangehensweise soll dabei helfen, die Therapie an die individuellen Bedürfnisse der Patienten anzupassen.

Darmkrebs verläuft für jeden Patienten unterschiedlich, und herkömmliche Therapiemethoden basieren oft nur auf allgemeinen persönlichen Informationen wie Alter, Geschlecht und histologischen sowie genetischen Daten. Diese Faktoren allein sind jedoch nicht ausreichend, um präzise Vorhersagen über die Reaktion auf Behandlungen zu treffen. Im Rahmen des ISPOT-K-Projekts werden 3D-Organoide aus Tumorgewebe gezüchtet, die dann verschiedenen Krebsmedikamenten ausgesetzt werden, um eine personalisierte Therapieentwicklung zu ermöglichen. Laut Universität Bonn erfolgt die Patientenrekrutierung in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Bonn (UKB).

Digitale Zwillingsmodelle und Immuntherapie

Die Integration der Patientendaten ist ein entscheidender Schritt. Daten aus den 3D-Organoiden werden mit molekularen und physischen Informationen der Patienten kombiniert. Die Modellentwicklung erfolgt am Bonn Center for Mathematical Life Sciences, wo der Fokus auf der Modellierung intrazellulärer Signalwege sowie Arzneimittelreaktionen liegt. Gleichzeitig wird ein datengesteuerter Workflow angestrebt, der vom Testen der Organoide bis zur In-Silico-Simulation reicht.

Parallel zu diesen Entwicklungen hat sich auch das Konzept des virtuellen Zwillings in der Krebsforschung etabliert. Laut Fraunhofer IZI wird ein virtueller Zwilling als digitale Abbildung der klinischen und molekularen Merkmale eines Patienten verstanden. Solche Modelle wurden bereits im Bereich der Herz-Kreislauferkrankungen erprobt und konzentrieren sich nun auch auf die Verbesserung von Krebsimmuntherapien, einschließlich innovativer Ansätze wie der CAR-T-Zelltherapie. Diese Methoden ermöglichen eine präzisere Phänotypisierung der Patienten und eine optimierte Therapieentscheidung.

Zukunftsausblick und Bedeutung der Forschung

Das EU-Projekt CERTAINTY, das mit rund 10 Millionen Euro über 4,5 Jahre gefördert wird, spielt eine zentrale Rolle bei der Weiterentwicklung dieser Modelle. Dr. Kristin Reiche, Projektkoordinatorin, erklärt, dass die bestehenden computergestützten Modelle in Kombination mit den neuen Modellen für CAR-T-Zellen genutzt werden sollen. Diese Entwicklungen sollen nicht nur die Diagnose und Therapie von Multiplen Myelom unterstützen, sondern auch das gesamte Gesundheitssystem entlasten.

Die Vision hinter diesen Projekten ist klar: Durch den Einsatz digitaler Zwillinge und personalisierter Therapieansätze soll die Kosten der Krebstherapie gesenkt und die Effizienz bei der Medikamentenentwicklung verbessert werden. Erkenntnisse daraus könnten eine signifikante Reduzierung von Tierversuchen zur Folge haben, indem toxische Nebenwirkungen und Behandlungseffizienz bereits im Labor getestet werden. Diese Fortschritte könnten eine echte Revolution in der personalisierten Therapie für Krebserkrankungen darstellen und den Weg zu erfolgreichen und maßgeschneiderten Behandlungsansätzen ebnen.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Bonn, Deutschland
Beste Referenz
uni-bonn.de
Weitere Infos
izi.fraunhofer.de

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