
Am 5. Februar 2025 wurde Prof. Sharon Ruth Lewin von der Medizinischen Fakultät Bonn die Ehrendoktorwürde verliehen. Das Event fand im Rahmen eines wissenschaftlichen Symposiums im Hörsaal des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) statt und wurde als bedeutender Meilenstein in der Partnerschaft zwischen der Universität Bonn und der Universität Melbourne sowie dem Cumming Global Centre for Pandemic Therapeutics angesehen. Prof. Bernd Weber, Dekan der Medizinischen Fakultät, unterstrich in seiner Ansprache die hohen Verdienste von Prof. Lewin für die internationale wissenschaftliche Gemeinschaft. Die Veranstaltung dauerte etwa zwei Stunden und war geprägt von einer hochrangigen Delegation aus Melbourne, die anwesend war, um die herausragenden Leistungen von Prof. Lewin zu würdigen.
Prof. Sharon Lewin hat an über 360 Publikationen mitgearbeitet und ihre Forschung konzentriert sich unter anderem auf HIV sowie die Wechselbeziehungen zwischen HIV und Hepatitis B. Weitere Schwerpunkte ihrer Arbeit sind die Immunaktivierung und -modulation bei HIV sowie antivirale Strategien gegen SARS-CoV-2. Auch die Komplikationen bei Covid-19 und Long Covid stellen bedeutende Aspekte ihrer Forschung dar. Ihre herausragenden Leistungen wurden nicht nur mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet, sondern auch mit dem Melbourne Achiever Award im Jahr 2020 und der Outstanding Female Researcher Medal von der Australian Academy of Health and Medical Sciences im Jahr 2022.
Forschung und internationale Zusammenarbeit
Neben ihrer Professur an der University of Melbourne ist Prof. Lewin auch Direktorin des Peter Doherty Institute for Infection and Immunity sowie des Cumming Global Centre for Pandemic Therapeutics. Ihre Rolle als Co-Vorsitzende der International AIDS Society’s Towards an HIV Cure und ihre vorherige Funktion als Präsidentin der International Aids Society bis 2024 verdeutlichen ihr Engagement in der globalen Gesundheitsforschung.
Die Universität Bonn gilt als strategischer Partner des Cumming Global Centre for Pandemic Therapeutics, was die Relevanz der Zusammenarbeit zwischen den beiden Institutionen hervorhebt. Prof. Christian Kurts, Direktor des Instituts für Experimentelle Immunologie an der Universität Bonn, bezeichnete Prof. Lewin als eine herausragende Infektionswissenschaftlerin und hebt die langjährige Kooperation zwischen der Bonner Forschungsgemeinschaft und Lewin hervor, die im Rahmen eines von der DFG geförderten Graduiertenkollegs aufgebaut wurde.
Die Herausforderung HIV/AIDS
Die Bedeutung von Prof. Lewins Arbeiten wird durch die aktuellen Herausforderungen im Bereich HIV/AIDS unterstrichen. Laut der Weltgesundheitsorganisation lebten im Jahr 2020 etwa 37,7 Millionen Menschen weltweit mit HIV, und AIDS gehört zu den häufigsten Todesursachen. Therapien, die die Vermehrung des Virus unterdrücken, sind nach wie vor notwendig, da eine vollständige Heilung bislang nicht erreicht ist. Forschung und Fortschritte in der medizinischen Wissenschaft sind zentral, um zumindest die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und neue Therapiemöglichkeiten zu entwickeln.
Ein Beispiel für einen aktuellen Forschungsansatz ist das Projekt „HIVGenomics“, das sich mit der Analyse des Einflusses von HI-Viren auf die Genfunktion befassen. Ziel dieser Forschung ist es, neue Parameter für die Krankheitsüberwachung zu finden und das langfristige Ziel, AIDS heilbar zu machen, zu verfolgen. Die ideelle und finanzielle Unterstützung solcher Projekte, wie die von der BMBF geförderte Forschung, zeigt den Willen zur Stärkung der Infektionsforschung in Deutschland.
Insgesamt zeigt die Verleihung der Ehrendoktorwürde an Prof. Sharon Lewin deutlich, wie unerlässlich internationale Zusammenarbeit und Forschungserfolge sind, um den Herausforderungen in der Infektionsmedizin zu begegnen und innovative Lösungsansätze zu entwickeln.