
Die weltweite Knappheit an Eiern schlägt Wellen, beeinflußt durch die Vogelgrippe sowie eine hohe Nachfrage. Trotz dieser Herausforderungen sind die Verbraucherpreise in Niedersachsen und ganz Deutschland relativ stabil geblieben. Dies berichtet der Weser-Kurier. Margit Beck von der Marktinfo Eier und Geflügel in Bonn schätzt, dass sich die Endverbraucherpreise im Laufe des Jahres nicht verändern werden. Aktuell sind die Preise für Freiland- und Bioeier leicht gestiegen, eine Entwicklung, die im ersten Quartal des Jahres möglicherweise deutlicher hervortreten könnte, sobald nach Ostern genauere Zahlen vorliegen.
Im März 2025 stiegen die Verbraucherpreise für Molkereiprodukte und Eier um 4,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Gleichzeitig stieg der Durchschnittspreis für 10 Eier aus Bodenhaltung im vergangenen Jahr auf 2,01 Euro, während Freiland- und Bioeier durchschnittlich 2,53 Euro und 3,69 Euro kosteten. Der Spotmarkt hat deutliche Preisanstiege für Eier erfahren, auch wenn der Lebensmitteleinzelhandel längere Kontrakte mit Lieferanten abschließt, um die Auswirkungen der Preiserhöhungen zu mildern. Über 80 Prozent der in Deutschland produzierten Eier sind Kontraktware für den Einzelhandel.
Auswirkungen der Vogelgrippe
Der Vorsitzende des Niedersächsischen Geflügelwirtschaftsverbandes, Friedrich-Otto Ripke, weist auf die Herausforderung hin, dass Eier zu Ostern möglicherweise nicht in allen gewünschten Größen verfügbar sein könnten, insbesondere gefärbte Eier könnten rar werden. Hintergrund sind die steigende Nachfrage und eine stagnierende Produktion. Ungefähr 70 Prozent der in Deutschland konsumierten Eier stammen aus heimischer Produktion, während 30 Prozent überwiegend aus den Niederlanden importiert werden. Diese Produktion ist ebenfalls von der Vogelgrippe und Umweltschutzmaßnahmen betroffen, was zu einem Rückgang führte.
In Deutschland wurden 2023 rund 55 Millionen Legehennenplätze registriert, wobei Niedersachsen mit 20 Millionen einen Großteil davon stellt. Durch effektive Maßnahmen der deutschen Geflügelhalter zur Eindämmung der Geflügelpest konnte in Niedersachsen eine ausreichende Versorgungssicherheit gewährleistet werden, da die heimischen Produzenten genügend Eier erzeugen.
Internationale Preisentwicklung
Die Situation in Deutschland steht im Kontrast zu den erheblichen Preiserhöhungen in den USA, wo die Eierpreise kürzlich stark gestiegen sind. Im Januar 2025 betrug der Durchschnittspreis für ein Dutzend große Eier bereits 4,95 USD, was einem Anstieg von 53 Prozent seit Januar 2024 entspricht. Dieser Anstieg ist als direkte Folge eines Ausbruchs der hoch pathogenen Vogelgrippe (HPAI) zu sehen, die auch 13,2 Millionen Vögel betraf und zu Kaufbeschränkungen bei Einzelhändlern wie Trader Joe’s und Costco führte. Laut Berichten des Foodfacts etwa 17 Prozent der gesamten Legehennenpopulation in den USA betroffen.
Um die Krise zu bekämpfen, investierte die US-Regierung bereits mehr als 1,7 Milliarden Dollar, und ein neuer Plan im Wert von einer Milliarde Dollar wurde im Februar 2025 angekündigt. Verbraucher in den USA werden geraten, Alternativen zu Eiern in Betracht zu ziehen, um die gestiegenen Kosten zu umgehen.