
Die Deko-Kette Depot steht vor einem drastischen Umbruch, da sie mehrere Filialen in Deutschland schließen muss. Besonders betroffen ist die Filiale in Siegburg, die an der Bahnhofstraße liegt. Diese Einrichtung hatte einer Schließungswelle, die Ende 2022 begann, bis jetzt standgehalten, wird jedoch voraussichtlich im März 2025 ihren letzten Verkaufstag erleben. Auch in Sankt Augustin (Huma) und Bonn (Münsterplatz) werden Standorte dichtgemacht. Die Unternehmenszentrale behält sich vor, keine Informationen zu den Gründen für diese Schließungen zu veröffentlichen. Kölner Stadt-Anzeiger berichtet, dass die Gries Deco Company GmbH (GDC), zu der Depot gehört, bereits im Juli 2022 Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt hat.
Die Schließungen sind Teil einer groß angelegten Restrukturierung des Unternehmens. Denn die GDC hatte bereits im November 2022 angekündigt, mindestens 27 Filialen in Deutschland zu schließen, was zu einer Reduzierung des Filialnetzes auf 285 Standorte führte. Bisher wurden bereits 17 Filialen geschlossen. Rund 50 der etwa 3350 Beschäftigten werden ihren Arbeitsplatz verlieren. Focus Online berichtet, dass die Gespräche mit den Vermietern weiterhin laufen, und es könnten noch weitere Schließungen folgen.
Herausforderungen während der Pandemie
Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Unternehmens sind nicht neu. Während der Corona-Pandemie hatte Depot massive Probleme mit vollen Lagern, geschlossenen Geschäften und nicht funktionierenden Lieferketten. Die gestiegenen Rohstoffpreise, Nebenkosten sowie zunehmende Frachtkosten haben die Situation weiter verschärft. Vor der Pandemie hatte die GDC im Geschäftsjahr 2019 noch 5200 Mitarbeitende in Deutschland, Österreich und der Schweiz beschäftigt und betrieb 536 Filialen, von denen 380 in Deutschland waren.
Das veränderte Kaufverhalten der Kunden infolge der hohen Inflation trägt ebenfalls zur kritischen Lage bei. Läden, die früher frequentiert wurden, verlieren an Attraktivität, was die Innenstadtgeschäfte insgesamt bedroht. Laut Analysen führt der mittlerweile dramatische Rückgang der Passantenfrequenz in vielen Städten dazu, dass selbst wirtschaftlich stabilere Bereiche des Einzelhandels unter Umsatzrückgängen leiden. Studien zu den Auswirkungen der Pandemie zeigen, dass viele Anbieter im innerstädtischen Einzelhandel trotz verstärktem E-Commerce zurückfallen.
Die GDC plant, spätestens im Sommer 2025 wieder im Regelbetrieb zu sein, was das Schicksal der nicht mehr rentablen Läden betrifft. Eines ist klar: Die bevorstehenden Schließungen werden die Landschaft des Einzelhandels stark verändern und viele Mitarbeitende vor große Herausforderungen stellen.