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Forschungsschatz: 4,1 Millionen Euro für schwache Sprachelemente!

Eine neue Forschungsgruppe, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit 4,1 Millionen Euro über vier Jahre gefördert wird, widmet sich der Untersuchung *schwacher Elemente* in der Sprachentwicklung. Unter dem Titel „Weak Elements in Phonology: Development, Processing and Modality“ zielt die Gruppe darauf ab, ein besseres Verständnis für die Rolle dieser Elemente in der Sprachentwicklung und -verarbeitung zu gewinnen. Die Forschungsgruppe wird von der Universität Marburg geleitet und vereint Expertinnen und Experten aus verschiedenen Institutionen.

Zu den beteiligten Institutionen gehören die Universität Erfurt, die Universität Mannheim, die Goethe-Universität Frankfurt, die Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung – Leibniz-Institut für Lebenslanges Lernen in Bonn sowie das Leibniz-Institut für Deutsche Sprache in Mannheim. Prof. Dr. Ulrike Domahs leitet die Forschungsgruppe, während Prof. Dr. Frank Domahs von der Universität Erfurt an einem Teilprojekt mit dem Titel „Writing weak syllables“ beteiligt ist, das mit 358.317 Euro gefördert wird.

Fokus auf schwache Silben und ihre Bedeutung

Ein zentrales Anliegen der Forschungsgruppe ist die Analyse schwacher, unbetonter Elemente in der Prosodie, die bislang wenig erforscht sind. Diese Elemente sind für grammatische Informationen im Deutschen von Bedeutung, etwa zur Unterscheidung zwischen den Wörtern „ehe“ und „eher“. Ein aktuelles Projekt verdeutlicht, dass Kleinkinder Zeit benötigen, um unbetonte Silben korrekt zu produzieren. Schwierigkeiten in diesem Bereich können langfristig den Spracherwerb beeinträchtigen.

Die Forschungsgruppe verfolgt mehrere Forschungsfragen, darunter den Erwerb schwacher Elemente unter verschiedenen Voraussetzungen und die neuronalen Prozesse, die mit dem Verstehen dieser Elemente verbunden sind. Zudem wird die Rolle schwacher Elemente im Versmaß untersucht sowie deren Einfluss auf die Verarbeitung grammatischer Informationen. Auch die Auswirkungen der Sprachmodalität auf den Erwerb und die Verarbeitung stehen im Fokus.

Methodik und Anwendungsbereiche

Zur Beantwortung dieser Fragen verwendet die Forschungsgruppe eine breite Palette experimenteller Methoden, die sich auf unterschiedliche linguistische Ebenen stützen, einschließlich phonetisch-phonologischer, morphologischer und syntaktischer Komponenten. In Anlehnung an das Eisberg-Modell der Sprache müssen sowohl Wörter als auch Regeln berücksichtigt werden. In diesem Kontext befasst sich die Gruppe mit der Analyse von Prosodie, der sich auf Eigenschaften der Lautsprache bezieht, die nicht an Laute gebunden sind, wie Intonation und Rhythmus.

Die Ergebnisse der Forschungsarbeit sollen nicht nur zur Bewertung theoretischer Annahmen über prosodische Systeme beitragen, sondern auch praktische Implikationen für die Didaktik der Sprache und die Sprachförderung aufzeigen. Dieser interdisziplinäre Ansatz ist richtungsweisend in der aktuellen sprachwissenschaftlichen Forschung und wird fortlaufend Beobachtungen zur Sprachentwicklung und zu möglichen Störungen in den verschiedenen oben genannten Bereichen liefern. Daher spielt das Projekt eine essentielle Rolle in der Förderung einer effektiven Sprachbildung und -entwicklung in Deutschland.

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Erfurt, Deutschland
Beste Referenz
uni-erfurt.de
Weitere Infos
uni-marburg.de

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