
Im März 2020 kam es in Deutschland zu einem folgenschweren Ausbruch einer neuartigen Krankheit, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als Covid-19 benannt wurde. Der Virologe Hendrik Streeck und sein Team vom Uniklinikum Bonn waren unmittelbar vor Ort, um Proben zu sammeln und die Übertragungswege des Virus zu erforschen. Streeck zeigte sich entschlossen, die strengen wissenschaftlichen Befunde verständlich zu machen und damit zur Aufklärung der Bevölkerung beizutragen. Schnell wurde er zu einem gefragten Gast in Nachrichtensendungen und Talkshows sowie einem bedeutenden Stimmengeber in dieser Krisensituation.
In der Folge veröffentlichte Streeck bereits mehrere Bücher, die sich mit den Ursprüngen und Folgen der Pandemie auseinandersetzen. Jetzt bringt er mit seinem ersten Thriller, „Das Institut“, einen ganz anderen aber ebenso tiefgehenden Beitrag zu den Themen Wissenschaft und Ethik auf den Markt. Der Thriller thematisiert die Abgründe der Wissenschaft und beleuchtet die ethischen Dilemmata, mit denen Forscher konfrontiert sind, besonders in Krisenzeiten.
Die medizinische Dimension von Covid-19
Die Pandemie mit dem neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 dauert unvermindert an. Wie die Studie auf pmc.ncbi.nlm.nih.gov bestätigt, gehört SARS-CoV-2 zur Familie der Coronaviren, die seit den 1960er-Jahren bekannt sind. Coronaviren zirkulieren sowohl bei Tieren als auch bei Menschen. Ihre biologischen und pathologischen Eigenschaften weisen sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede auf. Eine Herausforderung stellt die Tatsache dar, dass SARS-CoV-2 nicht nur mild Symptome wie Erkältungen hervorrufen kann, sondern auch zu schweren Lungenschäden und Organbeeinträchtigungen führen kann. Dies schließt das Herz und neurologische Schäden ein.
SARS-CoV-2 zeigt eine spezielle Affinität zu menschlichen Zellen, indem es über den Rezeptor ACE2 in Wirtszellen eindringt. Dies führt zu verschiedenen klinischen Verläufen, die durchaus von asymptomatisch bis hin zu kritischen Zuständen variieren können. Die Immunantwort des Körpers auf das Virus ist dabei komplex und umfasst die Freisetzung von Zytokinen sowie die Bildung spezifischer Antikörper. Trotz der Fortschritte in der Forschung sind viele Mechanismen der Organschädigung durch SARS-CoV-2 noch nicht vollständig entschlüsselt.
Die globale Perspektive und Herausforderungen
Am Anfang der COVID-19-Pandemie wurde SARS-CoV-2 erstmals Ende 2019 in China identifiziert. Der Ursprung des Virus wird mit dem Huanan Seafood Wholesale Market in Wuhan in Verbindung gebracht. Von dort aus hat das Virus global für massive Herausforderungen gesorgt. Laut einem Bericht auf trillium.de hatte die WHO bis zum 3. Januar 2020 bereits 44 Fälle von Pneumonie unbekannter Ursache gemeldet.
Die Forschung zu Covid-19 und seinen Auswirkungen wird von diversen Institutionen unterstützt, darunter die Deutsche Herzstiftung und das Ministerium für Wissenschaft und Kunst Baden-Württemberg. Trotz der Vielzahl an Forschungen sind sich Experten einig, dass grundlegende Fragen zu Immunität und möglicher Impfwirksamkeit weiterhin bestehen. Die breite Verfügbarkeit von Impfstoffen in einem Jahr wurde zuerst als optimistisch angesehen und wird nun zumindest als herausfordernd betrachtet.
Hendrik Streeck und sein Buch „Das Institut“ stellen nicht nur einen literarischen Beitrag zur Pandemie dar, sondern auch eine kritische Auseinandersetzung mit der Wissenschaft selbst. In einer Zeit, in der die Grenzen zwischen wissenschaftlicher Erkenntnis und ethischen Überlegungen zunehmend verschwommen sind, könnte seine Erzählung mehr als nur ein Thriller sein – sie könnte Anstoß zu einem umfassenderen Diskurs über Wissenschaft und Verantwortung geben.