
In der Live-Diskussion „Quadrell“, moderiert von Günther Jauch und Can Atalay, wurde das Thema Steuerpolitik auf kreative Weise beleuchtet. Ein zentraler Moment der Sendung war der Auftritt von Friedrich Merz, dem Unions-Kanzlerkandidaten und CDU-Bundesvorsitzenden, der einen 22 Jahre alten Bierdeckel symbolisch wiederbelebte. Der Bierdeckel, der von einem Vorfall aus dem Jahr 2003 stammt, zeigt Merz’ skizzierte Vorschläge zur Einkommensteuerreform. Er wurde vom Haus der Geschichte in Bonn zur Verfügung gestellt und gilt als Museumsstück, weshalb Jauch ihn nicht anfassen durfte. Als Merz den Bierdeckel sah, reagierte er mit Lachen und versicherte, dass er während des Schreibens keineswegs Alkohol konsumiert hatte. Dies geschah während einer hitzigen Debatte über Steuerpolitiken, bei der Merz an den Leipziger Parteitag der CDU 2003 erinnerte.
Welt
Der Bierdeckel, der Merz‘ Wunsch symbolisiert, das deutsche Steuersystem zu vereinfachen, wurde zum Ausgangspunkt einer Diskussion über Steuerentlastungen für Handwerker und Unternehmer. Merz versprach, dass künftige Reformen nicht mehr auf Bierdeckeln, sondern auf modernen Apps basieren werden. Während der Sendung kam es zu einem kleinen Fauxpas, als Jauch den Bierdeckel versehentlich fallen ließ, was die Stimmung auflockerte und für einige Heiterkeit sorgte. Bei einer anderen Gelegenheit stellte Jauch provokante Fragen an die Kandidaten, die teils persönliche, teils politische Inhalte betrafen, um eine breitere Diskussion zu erzeugen.
Streit um Steuerreform und Migrationspolitik
Robert Habeck, der Grünen-Politiker, äußerte sich darüber hinaus unzufrieden über die Fragen, die an die Kandidaten gestellt wurden. Jauch stellte hypothetische Szenarien zur Altersgrenze der Beamten zur Diskussion. Während Habeck schätzte, dass etwa 60% der Beamten bis zur gesetzlichen Altersgrenze arbeiten, gave Merz und Alice Weidel von der AfD 40% und Olaf Scholz nur 20% an.
Bluewin
Während der Debatte wandte sich Jauch auch Alice Weidel zu, und stellte persönliche Fragen zu ihrem Wohnsitz und ihrer Steuerpflicht in Deutschland. Weidel bestätigte, dass ihre Familie in der Schweiz lebt, sie aber in Deutschland gemeldet ist und – wie sie anmerkte – hier Steuern zahlt. Dies führte zu einer intensiven Betrachtung der unterschiedlichen Ansichten der Parteien zur Migrations- und Steuerpolitik.
CDU-Agenda und Steuerreform
Die Diskussion im „Quadrell“ fand vor dem Hintergrund der CDU-Planungen für die bevorstehenden Wahlen 2025 statt, wo eine umfassende Steuerreform im Rahmen der Agenda 2030 vorgestellt wurde. Merz und die CDU setzen sich das Ziel, die Einkommensteuerbelastung zu senken und weitere Steuerentlastungen für Unternehmen und Arbeitnehmer ab 2026 in Aussicht zu stellen. Zu den Plänen gehört, dass der Spitzensteuersatz erst ab einem Einkommen von 80.000 Euro greifen soll und Überstundenzuschläge steuerfrei werden. Außerdem ist eine schrittweise Reduzierung der Körperschaftsteuer sowie Maßnahmen zur Senkung der Energiepreise geplant.
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Mit einer Vielzahl an wirtschaftspolitischen Vorschlägen strebt die CDU unter Merz eine Verbesserung der Wachstumsraten an, wobei eine flexiblere Arbeitsmarktkonzeption ganz oben auf der Agenda steht. Die kommende Wahl wird entscheidend sein, um zu bestimmen, welche der politischen Strategien letztlich das Vertrauen der Wähler gewinnen kann.