
In einem bemerkenswerten humanitären Einsatz unterstützen Ärzte aus Magdeburg das Gesundheitssystem in Burundi, einem der ärmsten Länder der Welt. Magdeburger Mediziner wie Armin Kraus, Lorenzo Mazzucchelli, Paul Röhrdanz und Niklas Schoennerstedt haben sich zusammengeschlossen, um in zwei Operationssälen parallel durchzuführen und den wachsenden Bedarf an medizinischer Hilfe zu decken. Während der Woche ihres Aufenthalts in dem afrikanischen Land führen sie nicht nur lebenswichtige Operationen durch, sondern auch Schulungen für lokale Gesundheitspersonal.
Besonders herausfordernd sind die Bedingungen, unter denen die Mediziner arbeiten. Lorenzo Mazzucchelli, der sich in seiner Facharztausbildung befindet und dies als seinen ersten Einsatz in Burundi erlebt, beschreibt die Gegebenheiten als rudimentär und berichtet von häufigen Stromausfällen während der Eingriffe. Armin Kraus, der bereits zum fünften Mal in Burundi ist, merkt an, dass die Besatzung auf Selbstständigkeit angewiesen ist, da nur er und Lorenzo die Operationen überwachen.
Herausforderungen im Gesundheitswesen
Die medizinische Versorgung in Burundi steht unter immensem Druck. Das Land hat mit einer hohen Prävalenz von Krankheiten zu kämpfen, insbesondere mit Malaria, die die Hauptursache für Todesfälle und Krankenhausaufenthalte darstellt. Malaria ist nicht das einzige Gesundheitsproblem; auch Choleraausbrüche haben die Situation zusätzlich verschärft. Laut den Berichten von MSF ist die Situation so ernst, dass zahlreiche Behandlungseinrichtungen Unterstützung benötigen.
Die Ärzte aus Magdeburg begegnen häufigen Verletzungen, die durch häusliche Unfälle, insbesondere durch Verbrennungen beim Kochen am offenen Feuer, verursacht werden. Diese Problematik ist verbreitet, da in vielen Haushalten der Umgang mit Feuer alltäglich ist. Zudem wird ein Mangel an grundlegenden Hygienemaßnahmen und die verspätete Inanspruchnahme von medizinischer Behandlung als prägnante Ursache für die hohen Sterblichkeitsraten, insbesondere bei Kindern, identifiziert. Jährlich sterben über 35.000 Kinder unter fünf Jahren an vermeidbaren Krankheiten, was die Dringlichkeit der medizinischen Einsätze unterstreicht.
Unterstützung durch humanitäre Organisationen
Um den Ärzten zu helfen, sind sie mit Unterstützung von Beta Humanitarian Help vor Ort. Während ihrer Mission arbeiten sie nicht nur vor Ort, sondern profitieren auch von Reisekosten, die von der Hilfsorganisation getragen werden. Es wird darauf hingewiesen, dass nach dem Aufenthalt der Magdeburger Ärzte zwei Ärzteteams aus Bonn nach Bujumbura reisen, um die medizinische Versorgung nahtlos fortzusetzen.
Die Herausforderungen in Burundi sind gewaltig. Das Land leidet nicht nur unter einem schwachen Gesundheitssystem, sondern auch unter einem hohem Auftreten von Krankheiten wie Geschwürkrankheit, die besonders Kinder betrifft und ohne Behandlung tödlich enden kann. Tausende sind bisher betroffen. Dieses besorgniserregende Bild wird von World Vision bestätigt, die auf die Notwendigkeit von besseren Präventionsmaßnahmen hinweisen.
Durch die Initiative der Magdeburger Ärzte und die Unterstützung von Hilfsorganisationen wird versucht, einen kleinen, aber entscheidenden Beitrag zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung in Burundi zu leisten. Die Arbeit ist herausfordernd, aber mit großem Engagement und einer klaren Mission versehen: den bedürftigen Menschen in einem der ärmsten Länder der Welt zu helfen.