
Im Mordfall der 17-jährigen Claudia Wilbert, die 1979 in Rheinbach ermordet wurde, gibt es neue Entwicklungen, die auf eine mögliche Wende in den Ermittlungen hindeuten. Seit dem ergreifenden Vorfall, der die Region seit über 45 Jahren bewegt, wird der Fall nun erneut beleuchtet. Am 5. Februar 2025 veröffentlichte die Polizei Bonn einen anonymen Brief, der an die Redaktion der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“ sowie an die Kriminalpolizei geschickt wurde. Der Brief enthält detaillierte Informationen, die auf einen möglichen Täter hinweisen und belastbare Hinweise zur Aufklärung des Mordes geben könnten.
Der anonyme Verfasser des fünfseitigen Schreibens behauptet, den Mörder von Claudia Wilbert zu kennen. Diese leidenschaftliche Forderung erfolgt nach einer Berichterstattung im September 2024 in „Aktenzeichen XY ungelöst“, die den Fall neu aufrollte und öffentliche Aufmerksamkeit schuf. Der Schreiber wies in seinem Brief darauf hin, dass er die Informationen ernst genommen wissen möchte und plant, nach der Ausstrahlung der Episode weitere Details preiszugeben. Zusätzlich wird ein Hinweis auf mögliche DNA-Proben gegeben, deren Analyse mit heutigem Wissensstand relevant sein könnte.
Ermittlungen und Tatumstände
Claudia Wilbert wurde zuletzt am 28. März 1979 um 22.10 Uhr am Stadtpark in Rheinbach gesehen. Ihre Leiche wurde zwei Tage später an einem Wanderparkplatz bei Bad Münstereifel entdeckt. An diesem Abend hatte sie geplant, mit Freunden Sport zu treiben und Pizza zu essen. Doch auf ihrem Heimweg bemerkte eine Klassenkameradin ein verdächtiges Auto und einen fremden Mann. Ein Hundebesitzer hörte Hilferufe und sah, wie ein Mann eine Person in ein Auto brachte, und übergab Claudias Personalausweis an die Polizei.
Der Mordfall ist in Deutschland niemals verjährt, und die Ermittlungen sind weiterhin aktiv. Auf die neue Entwicklung reagierten die Behörden mit einer Erneuerung des Aufrufs an die Öffentlichkeit, Hinweise unter der Telefonnummer 0228/15-0 oder per E-Mail an KK11.Bonn@polizei.nrw.de zu melden. Kriminalkommissar Franz Wirges, betroffen von den Vorwürfen und dem anonymen Schreiben, appelliert an den Verfasser, Vertrauen in die Polizei zu setzen und sich direkt zu melden.
Erklärung des Briefverfassers
Der Briefschreiber erklärte unter anderem, dass ein verstorbener Verwandter vor seinem Tod Informationen über die Tat vermittelt habe. Dies bereitet auf die Möglichkeit vor, dass die Angaben des Verfassers „durchaus glaubhaft“ sind. Dabei wird auch der Verdacht geäußert, dass es zu einer Verwechslung kommen könnte, da das Foto von Claudia Wilbert einer Verwandten ähnlich gesehen haben soll. Polizeisprecher Simon Rott bestätigte, dass die Details und räumlichen Bezüge zur Mordtat im Brief stimmig sind.
Die Polizei bleibt in stetem Kontakt mit der ZDF-Redaktion und wartet auf eine Rückmeldung des unbekannten Briefeschreibers. Ob die Hinweise, die in dem anonymen Schreiben formuliert sind, die dringend benötigte Klärung in dem jahrzehntealten Fall bringen können, bleibt fraglich, doch die Hoffnung auf Gerechtigkeit und Aufklärung ist durch die neuen Informationen gestärkt worden. In der Zwischenzeit zeigt die Polizei sich offen für weitere Hinweise, die zur Identifizierung des Mörders führen könnten.