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Viadrina-Preis 2025: Dr. Ewa Łabno-Falęcka für Völkerverständigung geehrt!

Am 8. April 2025 wird die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) bekanntgeben, dass der 24. Viadrina-Preis an Dr. Ewa Łabno-Falęcka verliehen wird. Diese Auszeichnung erfolgt in Anerkennung ihres Beitrags zur deutsch-polnischen Verständigung, die besonders durch ihr Engagement im Bereich der Bildung und Kultur geprägt ist. Die feierliche Preisverleihung findet am Donnerstag, dem 15. Mai, um 16:00 Uhr im Logensaal der Universität statt.

Dr. Łabno-Falęcka wird während der Veranstaltung auch einen Festvortrag halten. Janusz Reiter, ehemaliger Botschafter der Republik Polen und selbst Viadrina-Preisträger, wird die Laudatio auf die Preisträgerin halten. Für dieses Jahr ist zusätzlich die Verleihung des Förderpreises geplant, der an das studentische Team Moot Court im Strafrecht geht.

Engagement für den deutsch-polnischen Dialog

Dr. Ewa Łabno-Falęcka arbeitet aktuell als Investitionsberaterin für das Mercedes-Benz VANS Project Jawor. Zuvor leitete sie die Abteilung für Unternehmenskommunikation und externe Angelegenheiten bei Mercedes-Benz Manufacturing Polen. Ihre akademische Ausbildung umfasst Germanistik und Sprachwissenschaften, die sie an renommierten Institutionen wie der Jagiellonen-Universität Krakau und der Eberhard-Karls-Universität Tübingen absolvierte.

Von 1993 bis 1999 war sie Kulturreferentin an der polnischen Botschaft in Bonn. Ihr ehrenamtliches Engagement spiegelt sich in verschiedenen Initiativen wider, unter anderem als Aktivistin des Frauenkongresses und Mentorin bei der Businesswomen’s Leaders Foundation. Sie ist zudem Mitbegründerin des Weimarer Dreiecks der Geschäftsfrauen und initiierte das Programm „Girls Go Technology“.

Auszeichnungen und öffentliche Wahrnehmung

Dr. Łabno-Falęcka wurde für ihre Verdienste mehrfach ausgezeichnet, einschließlich der Ehrung als „Businesswoman of the Year“ 2017 und des Verdienstordens der Republik Polen im Jahr 2023. Zudem erhielt sie 2019 das Bundesverdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland. Ihr jüngstes Projekt, die 2023 gegründete Fundacja Rozwoju Edukacji dla Przemysłu, betont ihre Passion für Bildung und Wissenschaft, indem sie einen Band mit Briefen von Maria Skłodowska-Curie und Albert Einstein veröffentlichte.

Der Viadrina-Preis wurde 1999 ins Leben gerufen und ist mit 5.000 Euro dotiert. Er steht in der Tradition der Förderung von Völkerverständigung, Frieden und Freiheit in Europa. Seit 2022 liegt die Entscheidungsgewalt über den Preis bei dem Kuratorium der Viadrina-Preis-Stiftung. Der jährlich verliehene Förderpreis in Höhe von 1.000 Euro ergänzte diese Initiative.

Am 1. Juni 2023 fand bereits ein Podiumsgespräch an der Europa-Universität Viadrina statt, in dem die deutsch-polnischen Beziehungen thematisiert wurden. Als Vorbereitung auf die kommenden Parlamentswahlen in Polen wurden Chancen, Konflikte und gemeinsame Krisenbewältigungen erörtert.

Historisch betrachtet sind die deutsch-polnischen Beziehungen durch eine wechselvolle Geschichte geprägt. Vom Konflikt über die Teilungen Polens bis hin zur deutschen Besetzung in den Jahren 1939 bis 1945, die Millionen von Toten forderte, ist der Versöhnungsprozess seit dem Zweiten Weltkrieg von erheblicher Bedeutung. Der symbolische Kniefall Willy Brandts in Warschau 1970 gilt als Wendepunkt und die zunehmenden Beziehungen nach dem Fall des Eisernen Vorhangs haben zu einer engen Kooperation geführt.

Deutschland unterstützte Polens EU-Beitritt 2004, was die wirtschaftlichen und politischen Beziehungen auf ein neues Niveau hob. Beide Länder sind seit den 1990er Jahren NATO-Verbündete, jedoch bestehen weiterhin Meinungsverschiedenheiten in verschiedenen Bereichen, einschließlich Reparationsforderungen und der Nord Stream-Gasleitungen. Aktuell hat die Wahl von Donald Tusk im Jahr 2023 Hoffnung auf eine Verbesserung der Beziehungen geweckt, nachdem diese in den Jahren zuvor unter der PiS-Regierung gelitten hatten.

Die Assoziation zwischen Deutschland und Polen reicht bis ins 10. Jahrhundert zurück. Die ersten schriftlichen Erwähnungen von polnischen Herrschern sind umstritten, doch die Bedeutung der kulturellen und wirtschaftlichen Verbindungen wird durch die Anzahl der polnischen Bürger, die Deutsch lernen – über zwei Millionen, und die deutsche Minderheit in Polen von 300.000 bis 350.000 Menschen, unterstrichen.

Insgesamt zeigt sich, dass Dr. Ewa Łabno-Falęcka nicht nur aufgrund ihrer persönlichen Errungenschaften, sondern auch durch ihr Engagement für die deutsch-polnische Verständigung eine wertvolle Persönlichkeit in der heutigen Gesellschaft darstellt.

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Logenstraße 11, 15230 Frankfurt (Oder), Deutschland
Beste Referenz
europa-uni.de
Weitere Infos
dpgberlin.de

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