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Blitzschnelle Datenrettung: Physiker revolutionieren Magnetismustechnologie!

Eine aktuelle Forschung eröffnet neue Perspektiven in der Welt der Datenspeicherung. Physiker aus Dortmund und Dresden haben in ihrer Publikation zur ultrahohen Auslesegeschwindigkeit von magnetischen Strukturen innerhalb von Pikosekunden bahnbrechende Fortschritte erzielt. Ihre Ergebnisse basieren auf der Anwendung extremer Terahertz-Pulse, die in der Strahlungsquelle „ELBE“ am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) erzeugt werden. Damit könnte künftig der Zugriff auf Festplattendaten auf eine nie dagewesene Geschwindigkeit von einigen Nanosekunden verkürzt werden, was eine gigantische Steigerung zur aktuellen Datenrate von wenigen hundert Megabyte pro Sekunde darstellt.

Die beteiligten Forscher, darunter Dr. Sergey Kovalev von der TU Dortmund und Dr. Ruslan Salikhov vom HZDR, nutzen dabei hauchdünne Materialproben, die nur maximal drei Nanometer dick sind. Diese speziellen Proben sind so konzipiert, dass sie teilweise transparent für Terahertz-Strahlung sind. Der innovative Einsatz dieser Technologie ermöglicht die Analyse der Magnetisierung der Materialproben.

Neue Methoden zur Datenverarbeitung

Ein weiterer bedeutender Fortschritt in der Untersuchung von magnetischen Materialien wurde vom Max-Planck-Institut für Struktur und Dynamik der Materie (MPSD) und dem MIT erzielt. Die Wissenschaftler haben einen langanhaltenden magnetischen Zustand in einem antiferromagnetischen Material mit Licht erzeugt. Sie setzten dazu einen Terahertz-Laser ein, der mehr als eine Billion Mal pro Sekunde schwingt. Durch die Abstimmung der Frequenz des Lasers auf die natürlichen Schwingungen der Atome wurde eine schnelle Veränderung der atomaren Struktur erreicht. Diese Entwicklung hat das Potenzial, die Basis für neuartige Speicherchips und Informationsverarbeitungstechnologien zu sein, die weniger anfällig für Störungen sind.

Der Fokus lag auf dem Material Eisenphosphor-Trisulfid (FePS3), das bei 118 Kelvin (-115 °C) in die antiferromagnetische Phase übergeht. Innovativerweise gelang es den Forschern, die Spins der Atome in eine neue magnetische Anordnung zu versetzen, die mehrere Millisekunden anhielt, indem sie Phononen mit einem Terahertz-Laser anregten. Diese Wechselwirkung zwischen Spins und atomaren Schwingungen könnte die Entwicklung robusterer Speicherchips vorantreiben.

Ein Blick in die Zukunft der magnetischen Materialforschung

Die Erkenntnisse über antiferromagnetische Materialien, die sich durch abwechselnde Spins auszeichnen, haben das Potenzial, eine neue Ära in der Datenspeicherung einzuleiten. Diese Materialien sind aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften unempfindlich gegenüber Störungen, was sie für zukünftige Anwendungen im Bereich der Datentechnologie äußerst attraktiv macht.

Durch gezielte Anregung dieser Materialien mit spezifischen Terahertz-Pulsen, die zwischen 0,2 und 6 Terahertz liegen, konnten magnetische Bereiche erzeugt werden, die in der Dauer länger stabil blieben als in früheren Experimenten. Dies ist ein Meilenstein in der Grundlagenforschung und läutet neue Methoden zur Kontrolle antiferromagnetischer Materialien ein.

Die Erkenntnisse aus diesen Studien sind nicht nur für die wissenschaftliche Gemeinschaft von Bedeutung, sondern auch für die Industrie, die auf der Suche nach schnelleren und effizienteren Speicherlösungen ist. In der Kombination von Terahertz-Technologien mit fortschrittlichen Materialien könnte sich ein neues Kapitel in der Speicherung und Verarbeitung von Daten auftun.

Die Experimente zeigen eindrücklich, wie die moderne Physik und Materialwissenschaften zusammenarbeiten, um die Grenzen des technisch Machbaren neu zu definieren und die Grundlagen für zukünftige Technologien zu legen. Der interdisziplinäre Ansatz dieser Forschungen unterstreicht die Relevanz von Kooperationen zwischen Instituten und Universitäten, um innovative Lösungen zu entwickeln, die unser Verständnis von magnetischen Materialien und deren Anwendungen erweitern könnten.

Diese Entwicklungen und Erkenntnisse wurden in renommierten Fachzeitschriften, einschließlich einer Veröffentlichung in der Fachzeitschrift Nature, festgehalten. Der interessante Weg von der Grundlagenforschung hin zu praktischen Anwendungen zeigt die Dynamik und Innovationsfreude in der Wissenschaft und Technik.

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Dortmund, Deutschland
Beste Referenz
tu-dortmund.de
Weitere Infos
mpsd.mpg.de

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