
Borussia Dortmund befindet sich derzeit in einer der größten Krisen seiner Vereinsgeschichte. Auf Tabellenplatz zehn zurückgefallen, hat der Verein unverhoffte Schwierigkeiten, sich in der Bundesliga zu behaupten. Dies ist die erste derartige Situation seit der Ära von Jürgen Klopp im Jahr 2015. Der Druck auf die Verantwortlichen wächst, insbesondere nach der jüngsten Entlassung von Nuri Sahin als Trainer.
Nuri Sahin, der erst seit sieben Monaten im Amt war, wurde nach einer bitteren 1:2-Niederlage gegen den FC Bologna beurlaubt. Der Verein bestätigte die Entscheidung am Morgen nach einem Sitzung der Vereinsführung. In dieser Zeit konnte der BVB nur einen Sieg aus seinen letzten neun Spielen verbuchen, was die sportlichen Ambitionen ernsthaft in Frage stellt. Der U19-Coach Mike Tullberg wurde interimistisch als Trainer eingesetzt, während die Suche nach einem neuen Trainer bereits begonnen hat. Zu den möglichen Nachfolgern zählen namhafte Trainer wie Erik ten Hag, Roger Schmidt und Niko Kovac, wobei Schmidt bereits signalisiert hat, dass er im Winter nicht den Verein wechseln möchte, sodass der Druck auf die Auswahl des neuen Trainers wächst.
Interne Spannungen und Herausforderungen
In dieser kritischen Phase kommt es innerhalb des Vereins zu internen Spannungen, insbesondere zwischen Sportdirektor Sebastian Kehl und Kaderplaner Sven Mislintat. Lars Ricken, der 2024 zum Sportchef befördert wurde, betont die Dringlichkeit eines Sieges gegen Werder Bremen, um die Wogen zu glätten und einen Neuanfang zu initiieren. Zudem erklärte Ricken, dass die Niedergänge schmerzhaft sind, aber nach der Niederlage gegen Bologna unvermeidlich werden mussten, da der Klub den Glauben an seine sportlichen Ziele verloren habe.
Die Probleme werden zusätzlich dadurch verschärft, dass Donyell Malen nicht im Kader ist. Zudem wurde der Vertrag mit Sebastian Kehl trotz der Kritik am Kader verlängert. Die Kaderzusammenstellung ist unausgewogen, und Führungsspieler wie Felix Nmecha, Julian Brandt und Emre Can zeigen schwache Leistungen, was die Leistungsfähigkeit der Mannschaft weiter einschränkt.
Einblick in die Trainerhistorie
Die Entlassung von Nuri Sahin ist nicht die erste in der ruhmreichen Geschichte von Borussia Dortmund. Der Verein hat insgesamt 43 Trainerwechsel erlebt, womit er eine der höchsten Fluktuationen in der Bundesliga aufweist. Trainerwechsel sind in der Liga häufig und stellen oft einen verzweifelten Versuch dar, sportliche Misserfolge zu korrigieren. Die Gründe dafür reichen von internen Konflikten bis hin zu unerfüllten Erwartungen an die Mannschaft. So hat sich Dortmund in den letzten Jahren zu einem Verein entwickelt, der unter starkem Erfolgsdruck steht.
Mit einem wichtigen Champions-League-Spiel gegen Schachtar Donezk am kommenden Mittwoch sieht sich der BVB nicht nur der Herausforderung gegenüber, den richtigen Nachfolger für Sahin zu finden, sondern muss sich auch mit den nach wie vor bestehenden internen Problemen auseinandersetzen.