
Bei Borussia Dortmund scheint es drunter und drüber zu gehen. Das gebeutelte Fußballteam steht vor entscheidenden Veränderungen, die sowohl die sportliche als auch die Führungsstruktur betreffen. Aktuellen Medienberichten zufolge steht der Kaderplaner Sven Mislintat vor dem Aus. Die Trennung von Mislintat könnte in naher Zukunft offiziell verkündet werden, wobei einige Berichte auf einen bestehenden Machtkampf zwischen Mislintat und dem Sportdirektor Sebastian Kehl hinweisen. Die Zusammenarbeit zwischen den beiden verlief offenbar nicht wie erhofft und ist von internen Spannungen geprägt. Während der BVB in der Bundesliga auf dem elften Platz ausharrt und vor einer schwierigen Rückrunde steht, kündigen sich weitere personelle Entscheidungen an.
Die sportliche Misere des Vereins wird zusätzlich durch eine Serie von Niederlagen unter Trainer Nuri Sahin verschärft. Nach einer enttäuschenden 1:2-Niederlage in der Champions League gegen den FC Bologna entschloss sich der Klub zur Beurlaubung von Sahin, der erst zu Beginn der Saison 2024 im August das Traineramt übernommen hatte. Die Beurlaubung kam für die BVB-Führung überraschend, da Sahin nur einen Sieg aus den letzten neun Spielen vorzuweisen hatte. U19-Trainer Mike Tullberg übernimmt vorübergehend das Traineramt und wird bereits beim kommenden Champions-League-Spiel gegen Schachtar Donezk auf der Bank sitzen.
Führungsprobleme und interne Spannungen
Die Borussia ist mehr als nur kämpferisch gefordert. Aktuell ist die Rückkehr zu den erfolgversprechenden Zeiten des Vereins in weite Ferne gerückt. Lars Ricken, der 2024 überraschend zum Sport-Geschäftsführer befördert wurde, steht unter Druck, die Situation zu entschärfen. Kaderprobleme sind evident: Trotz der hohen Personalkosten von 256 Millionen Euro im letzten Jahr, spiegelt sich dies nicht in den sportlichen Leistungen wider. Zudem wird die Transferpolitik des BVB als gescheitert betrachtet, und es wurden bislang keine Neuzugänge verpflichtet.
Die BVB-Führung ist uneinig über die möglichen Nachfolger für Sahin. Erik ten Hag, Roger Schmidt und Niko Kovac kursieren als potentielle Kandidaten. Insbesondere im Fall von Roger Schmidt gibt es jedoch Bedenken, da er bereits erklärt hat, im Winter kein neues Amt übernehmen zu wollen. Das Team hat sieben Punkte Rückstand auf das Minimalziel von Platz vier in der Liga, was die Anforderungen an eine gute Rückrunde verstärkt.
Krisenmanagement und die Suche nach Lösungen
In der aktuellen Situation ist das Vertrauen zwischen den Führungskräften entscheidend. Ricken betont, dass trotz der Spannungen ein vertrauensvolles Verhältnis zu den Beteiligten bestehen bleibt. Die Perspektiven scheinen aber düster, da die sportlichen Ambitionen des Vereins nicht erfüllt werden konnten. Auch Matthias Sammer, BVB-Berater und Amazon Prime-Experte, äußerte sich kritisch über den Zustand des Teams, welches sowohl körperlich als auch geistig in einer schlechten Verfassung sei.
In Anbetracht all dieser Herausforderungen wird die Trainersuche und die personellen Umstrukturierungen zu einer weiteren Belastung für Borussia Dortmund. Das Team benötigt dringend eine strategische Neuausrichtung, wenn es die Chance auf eine Champions-League-Teilnahme in dieser Saison noch wahren möchte. Die Augen sind auf die kommenden Wochen gerichtet, in denen entscheidende Weichen für die Zukunft des Vereins gestellt werden müssen.