In Nordrhein-Westfalen stehen die Zeichen der Jägerschaft auf Wachstum. Mit aktuell 101.924 Jägerinnen und Jägern im Land ist die Zahl der Jagdscheininhaber auf einem Rekordhoch. Dies entspricht einem Zuwachs von mehr als 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit hat NRW die meisten Jäger in Deutschland, gefolgt von Bayern mit 75.000 und Niedersachsen mit 70.000 Jagdscheininhabern, wie dewezet.de berichtet.
Auf die Einwohnerzahl bezogen gibt es in NRW etwa sechs Jäger auf 1.000 Einwohner. Zum Vergleich: In Mecklenburg-Vorpommern sind es zehn Jäger auf 1.000 Einwohner. Diese signifikante Anzahl an Jägern spiegelt das zunehmende Interesse am Jagen wider, das bereits seit Jahren in NRW in der Bevölkerung verankert ist. Laut jagdschein.com erfreut sich die Jagdausbildung steigender Beliebtheit, da immer mehr Menschen die Möglichkeit suchen, einen Jagdschein zu erwerben.
Jagdmesse „Jagd und Hund“
Ein zentrales Ereignis, das die Jagdkultur in NRW feiert, ist die alle Jahre stattfindende Messe „Jagd und Hund“. Diese findet vom 28. Januar bis 2. Februar in Dortmund statt. Rund 700 Aussteller aus über 30 Ländern präsentieren dort ihre Produkte und Informationen für Jäger. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den neuesten Trends bei Ausrüstung und Jagdwaffen sowie der Zubereitung von Wildfleisch. Im vergangenen Jahr zog die Messe 77.000 Besucher an, was die hohe Relevanz und das breite Interesse an diesem Event unterstreicht, so dewezet.de.
Besucher der Messe können sich zudem auf Höhepunkte wie Flugvorführungen von Greifvögeln, die Vorstellung verschiedener Jagdhunderassen und die Kür des besten deutschen Hirschrufers freuen. Der Landesjagdverband wird mit Informationsständen vertreten sein, wobei der „Jagd-O-Mat“ es den Gästen ermöglicht, zu jagdpolitischen Themen Stellung zu nehmen. Ein „Stand der jungen Jäger“ dient als Treffpunkt für die neue Generation von Jägern, während ein täglicher Jägerinnen-Stammtisch die zunehmende weibliche Beteiligung in der Jägerschaft thematisiert.
Der Weg zum Jagdschein
Um in Nordrhein-Westfalen Jäger zu werden, müssen interessierte Personen einige Schritte absolvieren. Der erste Schritt besteht im Besuch einer Jagdschule, wo die angehenden Jäger auf die Jägerprüfung vorbereitet werden. Diese Kurse werden von verschiedenen Jagdschulen, privaten Einrichtungen und Kreisjägerschaften angeboten. Der Lehrgang umfasst in der Regel Theorie und Praxis und dauert zwischen vier und sechs Monaten, wobei Formate wie Schnellkurse oder Wochenendkurse zur Verfügung stehen, wie jagdschein.com erläutert.
Die Jägerprüfung selbst setzt sich aus drei Teilen zusammen: einer schriftlichen Prüfung, einer Schießprüfung sowie einer mündlichen und praktischen Prüfung. Der theoretische Teil enthält Fragen zu verschiedenen Themen, darunter Tierarten, Wildtierkunde und Jagdrecht. Die Prüfungsinhalte stammen aus einem öffentlichen Fragenkatalog der Obersten Jagdbehörde in NRW. In den letzten Jahren schwankte die Durchfallquote zwischen 8 und 22 Prozent, was die Herausforderungen dieser Prüfung verdeutlicht.
Nach Bestehen der Jägerprüfung kann der Jagdschein beantragt werden. Die Kosten für einen Tagesjagdschein betragen 15 Euro, während ein Einjahresjagdschein 35 Euro kostet. Für Jugendliche gibt es spezielle Bedingungen: Sie können ab 15 Jahren einen Jugendjagdschein erhalten, müssen jedoch unter Aufsicht eines Erziehungsberechtigten jagen. Zudem können Vorbereitungslehrgänge und die anschließende Prüfung individuell in den elf Bundesländern Deutschlands variieren, wobei in NRW keine vorherige Ausbildung vorgeschrieben ist, so jagdverband.de.
