
Am 6. April 2025 wurden in Dortmund aufgrund des Verdachts auf Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg rund 8.600 Menschen evakuiert. Die Evakuierung begann bereits um 8 Uhr, wobei die Bundesstraße 1 auf einer Strecke von vier Kilometern vollständig gesperrt wurde. Dies geschah, nachdem durch Luftbildauswertungen mehrere Verdachtspunkte identifiziert worden waren, an denen möglicherweise nicht detonierte Bomben verborgen liegen. Bagger waren aktiv an der Märkischen Straße/Friedrich-Uhde-Straße im Einsatz, um den vermuteten Blindgänger aufzuspüren, wie Ruhr24 berichtet.
Die Evakuierten wurden im Goethe-Gymnasium in Dortmund-Hörde untergebracht. Dort übernahmen Hilfsdienste wie die Malteser, Johanniter und das Rote Kreuz die Verpflegung der Betroffenen. Trotz der angespannten Situation berichteten viele Evakuierte von einem positiven Lebensgefühl während der Maßnahme. Um 12:06 Uhr konnte die Evakuierung dann aufgehoben werden, nachdem zwei der Verdachtspunkte bestätigt, jedoch nicht entschärft werden mussten.
Koordination der Maßnahmen
Norbert Dahmen vom Dortmunder Ordnungsdezernat informierte über den Einsatz von rund 200 Mitarbeitenden der Ordnungsverwaltung sowie 300 Einsatzkräften von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdiensten. Unter ihnen war auch eine 500-Kilogramm-Bombe, die in der Innenstadt von Dortmund gefunden wurde. Funde dieser Art sind in der Region eher selten, was die Umstände umso brisanter machte. Diese Bombe soll ins Zwischenlager transportiert werden, bevor sie zu einem Munitionszerlegebetrieb weitergeleitet wird.
Die Situation mit Blindgängern ist nicht ungewohnt für Dortmund. Im Durchschnitt müssen in Deutschland jährlich etwa 5.000 von den geschätzten 100.000 bis 300.000 Tonnen Blindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg geräumt werden. Diese werden häufig durch gezielte Suchen im Straßenbau und vor Bauprojekten mithilfe von Luftbildern und Metalldetektoren identifiziert, wie ARD Alpha erläutert.
Engpass der Sicherheit
Bei der Entschärfung solcher Blindgänger ist ein Sicherheitsradius erforderlich, der die Evakuierung von Gebäuden und Straßen umfasst. Dies wird notwendig, da Blindgänger mit verschiedenen Zündmechanismen ausgestattet sind, darunter Aufschlagzünder und Langzeitzünder, die über Jahrzehnte hinweg instabil werden können. Ältere Bomben sind besonders unberechenbar. Die Akteure vor Ort müssen vorsichtig arbeiten, um Explosionen zu verhindern, da es bei unsachgemäßer Handhabung zu schweren Unfällen kommen kann, die im schlimmsten Fall auch Menschenleben kosten können.
Die Ereignisse in Dortmund verdeutlichen die anhaltende Gefahr, die von Kriegsmaterial ausgeht, das im Boden verborgen liegt. Die Zusammenarbeit von Behörden und Hilfsdiensten zeigt jedoch, dass man diesen Herausforderungen entschlossen begegnen kann. Die gute Versorgung der Evakuierten und die schnelle Wiederherstellung der Sicherheit in der Stadt sind positive Aspekte, die in solchen Krisensituationen oft übersehen werden.