
Günter Netzer, der legendäre Fußballspieler, zeigte sich tief bewegt bei der Eröffnung seiner Sonderausstellung „Netzer – Die Siebzigerjahre“ im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund. Heute, am 7. April 2025, schilderte der 80-Jährige, wie sehr ihn die Erinnerungen an seine glorreiche Karrierete und die zahlreichen Wegbegleiter während der Veranstaltung berührten. „Ich bin erschlagen“, äußerte Netzer, während er Anekdoten aus seiner Zeit bei Borussia Mönchengladbach, Real Madrid und der deutschen Nationalmannschaft erzählte.
Die Eröffnung fand in Anwesenheit vieler ehemaliger Mitspieler, seiner Frau sowie seiner Tochter statt. Netzer sorgte für Lacher, als er von einer amüsanten, wenn auch peinlichen Geschichte über eine missratene Dauerwelle berichtete, die ihm verpasst worden war. Diese persönlichen Erzählungen gaben den Gästen einen tiefen Einblick in das Leben des Fußballers, der viele als den ersten Popstar des deutschen Fußballs betrachten.
Ein emotionaler Rückblick
Die Ausstellung ist nicht nur eine Hommage an Netzer, sondern auch ein bedeutender Beitrag zum 125-jährigen Jubiläum von Borussia Mönchengladbach. Manuel Neukirchner, Direktor des Deutschen Fußballmuseums, führte zahlreiche Zeitzeugeninterviews mit Netzer, um die Ausstellung lebendig zu gestalten. „NETZER. DIE SIEBZIGERJAHRE. Der erste Popstar des deutschen Fußballs“ zeigt dabei das Umfeld, in dem Netzer zu einer Ikone wurde, und verarbeitet die Entwicklung des Fußballs in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg.
Das Zuschauerbild im deutschen Fußball orientierte sich in den Nachkriegsjahren an englischen Vorbildern. Arbeiter und junge Anhänger dominierten die Stadien, doch eine ausgeprägte Fankultur war damals kaum vorhanden. Der Fußball erlebte mit der Gründung der Bundesliga im Jahr 1963 und der Fußball-WM 1974 jedoch einen Wandel. Neue Stadionstrukturen schufen Platz für Fans, die begannen, ihre Mannschaften mit Gesang und rhythmischem Klatschen zu unterstützen.
Mit dem Aufkommen der Ultras in den 1990er Jahren erfuhr die Fankultur eine weitere Veränderung. Diese Gruppen organisierten sich stärker und brachten politische Diversität mit sich, im Gegensatz zu den Hooligans, die ihren Fokus auf Gewalt legten. Heute sind die Ultras bekannt dafür, dass sie ihre Teams während des gesamten Spiels aktiv unterstützen, inklusive des Einsatzes von bengalischen Fackeln, um Emotionen auszudrücken.
Die Sonderausstellung
Die offizielle Eröffnung der Sonderschau findet morgen, am 8. April 2025, um 19 Uhr statt. Tickets für die Abendveranstaltung sind bereits erhältlich. Die Kooperation zwischen dem Deutschen Fußballmuseum und Borussia Mönchengladbach verspricht, ein interessantes und nostalgisches Erlebnis für alle Fußballliebhaber zu sein, die die Fußballsensation Günter Netzer näher kennenlernen möchten.