Die italienische Nationalmannschaft steht unter Druck, als sie sich auf das Rückspiel im Viertelfinale der Nations League gegen Deutschland am Sonntag um 20:45 Uhr in Dortmund vorbereitet. Nach einer 1:2-Niederlage im Hinspiel in Mailand zeigt sich Trainer Luciano Spalletti dennoch optimistisch. „Wir werden noch stärker sein“, erklärte Spalletti und lobte den Charakter seiner Mannschaft, die durch ein Tor von Sandro Tonali zunächst in Führung gegangen war. Letztlich drehten Tim Kleindienst und Leon Goretzka die Partie zugunsten Deutschlands.
Spalletti erkennt die Stärken des Gegners an, insbesondere deren Fähigkeit, Chancen besser zu nutzen. Zudem spielte die körperliche Präsenz der Deutschen bei den Kopfballtoren eine entscheidende Rolle. In dieser Situation gibt es für die Squadra Azzurra jedoch auch Sorgen: Verteidiger Riccardo Calafiori hatte jüngst ein „komisches Gefühl am Knie“ und könnte für das Rückspiel ausfallen.
Hoffnungen auf eine Wende
Öffentlich ist Italien nach dem enttäuschenden Achtelfinal-Aus bei der EM gegen die Schweiz in eine Phase der Erneuerung gezwungen. Erfolge in der Nations League, insbesondere gegen Frankreich und Belgien, haben gleichzeitig das Vertrauen in die Mannschaft gestärkt. Die Gazzetta dello Sport hob die Widerstandskraft des Teams hervor, das im Spiel gegen Frankreich nach einem frühen Rückstand zurückkam und mit 3:1 siegte.
Die Defensive hat sich um Alessandro Bastoni von Inter Mailand stabilisiert, während Sandro Tonali im Mittelfeld an Kreativität gewonnen hat. Trotz dieser positiven Entwicklungen bleibt der Kader von einigen Herausforderungen geprägt. Spalletti stellt fest, dass kein Spieler vom AC Mailand berufen wurde, da der Klub in einer Krise steckt. Auch Juventus hat nur einen Spieler in der Startelf, was die Probleme dieser traditionell starken Klubs verdeutlicht.
Neulinge und Verletzungssorgen
Für die aktuellen Begegnungen hat Spalletti zusätzlich zwei Neulinge für die Squadra Azzurra nominiert: den Verteidiger Matteo Ruggeri von Atalanta Bergamo und den Mittelfeldspieler Cesare Casadei vom FC Turin. Trotz der frischen Gesichter gibt es im Kader keinen Weltklasse-Stürmer zur Verfügung. Mateo Retegui von Atalanta Bergamo fällt aufgrund einer Oberschenkelverletzung aus, was die Offensivoptionen weiter einschränkt. Federico Chiesa, der Schlüsselfigur beim EM-Triumph, fehlt ebenfalls im Kader.
Die Ergebnisse der Spiele gegen Deutschland, die als Gradmesser für die Qualität des Teams gelten, sind von besonderer Bedeutung. Spalletti, der seit September 2023 тренирует, steht unter Druck, das Team zu mehr Konstanz zu führen. Die beiden Spiele gegen Deutschland sind ausschlaggebend, um die Identität der Mannschaft zu finden.
Die italienische Mannschaft wird alles daran setzen, das Positive aus dem Hinspiel mitzunehmen und im Rückspiel die Wende herbeizuführen. Der Fokus liegt klar auf der defensiven Stabilität und der Effizienz im Angriff, um die Chance auf das Weiterkommen in der Nations League zu wahren.
