Dortmund

Kultur in Gefahr: Ausstellung zeigt Zerstörung ukrainischer Bauwerke

Die aktuelle Ausstellung im NRW-Landtag in Düsseldorf, die am 11. März eröffnet wurde, widmet sich den digitalen Modellen ukrainischer Baudenkmaler, die durch den Krieg in der Ukraine bedroht sind. Die Gruppe Skeiron, die sich schon vor dem Krieg der digitalen Dokumentation historischer Gebäude verschrieben hat, sieht sich durch den russischen Angriff in der Notwendigkeit ihrer Arbeit bestärkt. Andrij Hryvnyak, Mitgründer von Skeiron, betonte die Dringlichkeit dieser Aufgabe aufgrund der massiven Zerstörungen.

Bei der Eröffnung wiesen die Redner, darunter Landtagspräsident André Kuper und NRW-Ministerin für Kultur und Wissenschaft Ina Brandes, auf das menschliche Leid hin, das mit diesen Zerstörungen einhergeht. Kuper untermauerte die Unterstützung der Europäer für die von Krieg und Zerstörung betroffene Ukraine, während Brandes feststellte, dass die Vernichtung bedeutender Bauwerke auch einen Angriff auf die Geschichte und Identität der Nation darstellt.

Unermüdliche Dokumentationsarbeit

Die Ausstellung, die eine Fortführung der im Baukunstarchiv NRW begonnenen Arbeiten darstellt, ist Teil eines Förderprojekts der TU Dortmund. Das Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, historische Bauwerke in der Oblast Dnipropetrowsk zu scannen und digitale Modelle zu erstellen. Hierbei arbeiten Prof. Barbara Welzel und Prof. Wolfgang Sonne eng mit Skeiron zusammen, dessen Kontakt im Rahmen der Ukraine Art Aid Centers seit März 2022 entstanden ist.

Seit dem Beginn des Konflikts sind mehr als 250.000 Gebäude in der Ukraine zerstört, ein Verlust, der weitreichende Auswirkungen auf das kulturelle Erbe des Landes hat. Laut einer Online-Ausstellung, die die Vernichtung historischer Bauten thematisiert, haben Angriffe auf Großstädte, Kleinstädte und Dörfer das alltägliche Leben der Menschen erheblich beeinflusst. Bei diesen Angriffen handelt es sich nicht nur um gezielte Zerstörungen, sondern auch um eine eklatante Verletzung der kulturellen Identität des Landes. Die Koordinatorin Dr. Susanne Jaeger betont die nüchterne Bestandsaufnahme und das erschreckende Ausmaß der Zerstörungen.

Internationale Anstrengungen zur Dokumentation

Das Projekt „Documenting Ukrainian Cultural Heritage“ setzt weiterführende Maßstäbe, indem es sich der fotografischen Dokumentation gefährdeter Bauwerke widmet. Engagiert im Rahmen von Projekt DDK und dem Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europas, zielt es darauf ab, einen umfassenden Überblick über die Zerstörungen zu gewinnen und eine wissenschaftliche Grundlage für den Wiederaufbau zu schaffen. Internationale Unterstützung gibt es durch verschiedene NGOs und lokale Organisationen in der Ukraine, die ebenfalls nach Wegen suchen, die kulturellen Verluste zu dokumentieren und zu bewältigen.

Um die Betroffenen in der Ukraine zu unterstützen, liefert das Netzwerk Kulturgutschutz Hilfsgüter an über 500 Museen. Dazu gehören essentielles Material wie Feuerlöscher, Generatoren und Werkzeuge. Diese Bemühungen verdeutlichen die Dringlichkeit und Bedeutung, die der Erhalt des kulturellen Erbes des Landes hat. Prof. Welzel hebt hervor, dass die Zusammenarbeit und das gegenseitige Verständnis zwischen den Unterstützern im Westen und den Kulturschaffenden in der Ukraine von zentraler Bedeutung sind. Die Ausstellung im NRW-Landtag ist bis zum 28. März zu sehen und ist ein eindringlicher Appell, die kulturhistorischen Verlusten nicht nur wahrzunehmen, sondern aktiv entgegenzuwirken.

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Düsseldorf, Deutschland
Beste Referenz
tu-dortmund.de
Weitere Infos
archaeologie-online.de

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