Thomas Tuchel hat am Freitagabend seine Mission als Nationaltrainer der englischen Fußballnationalmannschaft begonnen. Das erste Länderspiel gegen Albanien fand im ehrwürdigen Wembley-Stadion statt. Tuchels ehrgeiziges Ziel ist klar: Er möchte die Weltmeisterschaft 2026 in den USA, Kanada und Mexiko gewinnen. Dies wäre Englands erster Titel seit dem triumphalen WM-Gewinn 1966.
Tuchel, der dritte ausländische Trainer in der Geschichte der englischen Nationalmannschaft, folgt auf Gareth Southgate, der nach acht Jahren sein Amt niederlegte. Kritiken an der Entscheidung, Tuchel anstelle eines englischen Trainers zu wählen, äußerten unter anderem prominente Stützen wie Harry Redknapp. Trotz dieser Bedenken bleibt die Begeisterung für Tuchels Expertise hoch, vor allem nach seinen Erfolgen bei Clubs wie Chelsea, Paris Saint-Germain und Borussia Dortmund.
Tuchels klare Vision
Bei einem Treffen mit der Nationalmannschaft stellte Tuchel unmissverständlich klar, dass der Gewinn der nächsten Weltmeisterschaft sein „einziges Ziel“ sei. Morgan Rogers, ein Spieler des Teams, bestätigte Tuchels transparente Kommunikation über seine Ambitionen, die von einem starken Teamgeist und Zusammenhalt geprägt sind. Tuchel hat den Spielern nahegelegt, eine „Bruderschaft“ untereinander zu entwickeln und fordert von ihnen eine familiäre Atmosphäre sowie Liebe und Engagement.
In seinem ersten England-Camp hat Tuchel bereits die Spieler ermutigt, ihre Gruppenkommunikation zu verbessern. Dies spiegelt sein Engagement wider, ein harmonisches und effektives Team zu formen. Besonders wichtig für ihn ist auch das Einbeziehen erfahrener Spieler wie Jordan Henderson, der nach einer Auszeit zurück in die Nationalmannschaft berufen wurde. Henderson genießt großen Respekt im Team und wird von Tuchel als „Serial Winner“ hoch geschätzt.
Die Herausforderungen ahead
Mit nur noch sechs Lehrgängen bis zur WM hat Tuchel eine klare Strategie: Er plant, den Spielstil an die physisch fordernden Gegebenheiten der Premier League anzupassen. Seine Kaderplanung umfasst bereits 55 Profis, wobei die ersten nominierten Spieler die Hoffnungen auf einen starken Auftritt in den kommenden Spielen stärken sollen.
Ein weiterer Hoffnungsträger ist Dan Burn, der mit 32 Jahren vor seinem Debüt für die Nationalmannschaft steht. Auch Marcus Rashford wurde aufgrund seiner bemerkenswerten Leistungen bei Aston Villa berufen. Tuchel sieht seine Aufgabe ähnlich wie damals bei Chelsea, wo er 2021 die Champions League gewann: Schnelle Erfolge zu erzielen, ist oberstes Gebot.
Tuchel, stolz auf seine Rolle als erster deutscher Trainer Englands, kann auf die Unterstützung seines langjährigen Assistenten Anthony Barry zählen. Der Vertrag des Trainers läuft zunächst über 18 Monate, und eine mögliche Verlängerung bis zur EM 2028 bleibt ungewiss. Diese EM wird England zusammen mit Schottland, Wales, Nordirland und Irland ausrichten. Die Mission ist klar: England will den großen, lange ersehnten Titel zurück ins Land holen.
Das Länderspiel am Freitag gegen Albanien könnte den Beginn einer neuen Ära für den englischen Fußball markieren. Ob Thomas Tuchel diesem großen Druck standhalten kann und ein Team formen wird, das in der Lage ist, England zurück an die Spitze zu führen, bleibt abzuwarten.
