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Bakterienkiller der Zukunft: Marburger Forscherin revolutioniert Medizin!

Am 13. März 2025 wurde Dr. Nadiia Pozhydaieva-Weber für ihre bahnbrechende Forschung im Bereich der Bakterienbekämpfung mit dem Marburger Förderpreis für Bio- und Nanotechnologie (MarBiNa) ausgezeichnet. Der Preis wird von der Initiative für Bio- und Nanotechnologie (IBiNa) verliehen und würdigt herausragende Arbeiten in diesem innovativen Feld. Dr. Pozhydaieva-Weber arbeitet am Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie in Marburg, wo sie gegen multiresistente Bakterien forscht, die gegen herkömmliche Antibiotika immun sind.

Ihre Forschung konzentriert sich auf Bakteriophagen—Viren, die ausschließlich Bakterien infizieren. Diese Phagen können eine effektive Alternative zu Antibiotika darstellen, da sie in der Lage sind, bakterielle Infektionen schneller zu bekämpfen als herkömmliche Medikamente. Dr. Pozhydaieva-Weber hat Tausende von Kulturen angelegt, um das Verhalten der Bakteriophagen zu studieren und ein Verfahren entwickelt, das die genetische Manipulation dieser Viren ermöglicht, um sogenannte „Designer-Phagen“ zu kreieren. Diese sollen spezifisch auf bestimmte Bakterienstämme abzielen.

Innovative Methoden und Ansatz

Die Methode, die Dr. Pozhydaieva-Weber entwickelt hat, überwindet wichtige Barriereren beim Zugang zum DNA-Material der Phagen. Diese DNA ist häufig durch molekulare Marker geschützt, die sie schwer zugänglich machen. In ihrer Forschung nutzte sie Enzyme, die in menschlichen Zellen vorkommen, um diesen Schutz zu umgehen. Dies setzt neue Maßstäbe für die biotechnologischen und medizinischen Anwendungen von Phagen und eröffnet neue Möglichkeiten in der Phagetherapie, einem zunehmend relevanten Bereich in der Bekämpfung von Antibiotika-resistenten Keimen.

Das Ziel ihrer Herangehensweise ist es nicht nur, die Grundlagen des Phagenverhaltens besser zu verstehen, sondern auch konkrete Anwendungen für die Bekämpfung gefährlicher pathogener Bakterien zu entwickeln. Mit einem „multi-omics“-Ansatz wird zudem der Infektionsprozess von Bakteriophagen unter die Lupe genommen, um die Interaktionen zwischen Phagen und Bakterien detailliert zu analysieren.

Persönlicher Werdegang

Dr. Pozhydaieva-Weber stammt aus der Ost-Ukraine und kam im Alter von 16 Jahren nach Deutschland. Nach einem Biochemie-Studium in Düsseldorf und einem Auslandssemester in Manchester schloss sie 2020 ihre Promotion an der Universität Marburg ab. Dort fand sie eine inspirierende Umgebung, die sie schätzte. Ihre aktuelle Forschung am Max-Planck-Institut wird maßgeblich durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) im Rahmen des prioritär geförderten Programms zur Phagenforschung unterstützt.

Ab Sommer 2024 wird sie an der Universität Delft in den Niederlanden ihr Wissen und ihre Fähigkeiten in der Forschung zu multiresistenten Keimen weiter ausbauen. Dennoch plant sie, nach Deutschland zurückzukehren, da sie die hiesigen Gesundheits- und Bildungssysteme sehr schätzt.

Bedeutung der Bakteriophagenforschung

Bakteriophagen, die bereits überall dort vorkommen, wo auch Bakterien leben—beispielsweise im menschlichen Darm oder auf der Haut—spielen eine entscheidende Rolle in der ökologischen Regulation von Bakterienpopulationen. Ihre Fähigkeit, spezifisch auf bestimmte Bakterienstämme einzugehen, macht sie zu einem vielversprechenden Werkzeug in der modernen Medizin.

Mit einer Vielzahl an Bakterienphagen, die sich nicht auf menschlichen oder tierischen Zellen vermehren können, bieten sie einen sicheren Weg, um pathogene Bakterien zu infizieren und zu eliminieren. Das Interesse an Phagentherapien wächst, besonders im Hinblick auf die steigenden Herausforderungen durch Antibiotika-resistente Bakterien, was die Arbeit von Dr. Pozhydaieva-Weber umso relevanter macht. Uni Marburg sowie Max-Planck-Institut Marburg heben die Bedeutung ihrer Forschung hervor und verdeutlichen, dass der Einsatz von Bakteriophagen in der Medizin in den kommenden Jahren entscheidend sein könnte.

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Marburg, Deutschland
Beste Referenz
uni-marburg.de
Weitere Infos
mpi-marburg.mpg.de

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