
Der Verkehrsexperte Siegfried Brockmann von der Björn Steiger Stiftung spricht sich eindringlich für Fahrsicherheitstrainings für Motorradfahrer aus. Er empfiehlt nicht nur ein, sondern idealerweise mehrere Trainings, um wichtige Fahrtechniken zu automatisieren. Solche Trainings helfen, das Fahren von Kurven zu optimieren und das Einschätzen von Gefahren zu verbessern. Diese Empfehlungen sind besonders relevant, da der Besitz eines Führerscheins keinesfalls garantiert, dass ein Motorradfahrer sein Fahrzeug tatsächlich beherrscht. Oft beschränken sich die Lehrinhalte in der Fahrschule auf die Grundbeherrschung des Motorrads. In den letzten Jahren hat sich der Führerscheinerwerb zudem verkompliziert, was die Notwendigkeit von Verkehrssicherheitstrainings weiter erhöht.
Besonders auffällig ist, dass ältere Motorradfahrer oft weniger risikobereit sind. Dennoch gibt es viele Neueinsteiger und Rückkehrer, die nach langer Pause wieder auf ihr Motorrad steigen. Diese Gruppe zeigt eine steile Lernkurve und das Alter kann zu mehr Herausforderungen führen. NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) wird heute in Düsseldorf die Verkehrsunfallbilanz für 2024 vorstellen und dabei sicherlich die Bedeutung von sicherem Fahrverhalten hervorheben.
Die Bedeutung von Fahrsicherheitstrainings
Fahrsicherheitstrainings sind nicht nur für Fahranfänger wichtig, sondern auch für erfahrene Fahrer. Diese Trainings helfen, ein besseres Gespür für die Reaktion des Motorrads zu entwickeln und die Kontrolle über die Maschine zu verbessern. Angesichts der Tatsache, dass ein Motorrad bei einem Sturz wenig Schutz bietet, können Unfälle schnell lebensbedrohlich werden. Eine gute Beherrschung des Fahrzeugs ist entscheidend, um im Ernstfall schnell und angemessen reagieren zu können. Dies wird auch durch die ACV unterstrichen, die die Teilnahme an Sicherheitstrainings empfiehlt.
Motorradfahrer zählen zu den am stärksten gefährdeten Verkehrsteilnehmern. Zwischen 2007 und 2011 konnte die Zahl der tödlich verunglückten Motorradfahrer um mehr als 10 % gesenkt werden. Dennoch bleibt die Unfallgefahr hoch, was zusätzlichen Handlungsbedarf erfordert. Die DVR fördert Aufklärungsmaßnahmen zur Sensibilisierung sowohl von Motorradfahrern als auch von Pkw-Fahrern, um die Unfallgefahren besser in den Blick zu nehmen.
Regelungen und Sicherheitsmaßnahmen
Die Verkehrssicherheitsmaßnahmen umfassen auch die Verwendung von Tagfahrleuchten und das Bewusstsein für Unfallrisiken bei Fahrern, die weniger als 1000 km pro Jahr zurücklegen. Diese Fahrer werden aufgefordert, an Sicherheitstrainings teilzunehmen, um ihre Fahrpraxis zu verbessern. Die DVR fordert zudem, dass neue Regelungen und Sicherheitsvorkehrungen regelmäßig überprüft werden. Dazu gehört auch eine intensivere Geschwindigkeitsüberwachung an unfallbelasteten Strecken.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Fahrsicherheitstrainings ein unverzichtbares Element für die Sicherheit von Motorradfahrern sind. Durch gezielte Trainings können nicht nur die Fahrkenntnisse und das Handling verbessert werden, sondern auch der gesamte Umgang mit den Risiken des Motorradfahrens nachhaltig geschult werden.