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Hochschulen ziehen Konsequenzen: X wird zur Gefahr für Wissenschaft!

Die Goethe-Universität Frankfurt hat heute angekündigt, gemeinsam mit über 60 weiteren deutschsprachigen Hochschulen und Forschungsinstitutionen, sämtliche Aktivitäten auf der Social-Media-Plattform X (ehemals Twitter) einzustellen. Dieser Rückzug spiegelt eine umfangreiche Kritik an den Veränderungen wider, die sich seit der Übernahme durch Elon Musk im Jahr 2022 auf der Plattform vollzogen haben.

Die Entscheidung wurde getroffen, weil die Entwicklungen auf X eine faktenorientierte und demokratische Kommunikation nicht länger zulassen. Insbesondere seit der Übernahme seien sowohl die Reichweite als auch die Interaktionsrate der Inhalte gesunken. Laut einer Pressemitteilung der Universität zeichnet sich der Algorithmus von X durch eine Manipulation aus, die bestimmte Inhalte bevorzugt, oft zugunsten der Weltsicht des Eigentümers. Dies hat zur Folge, dass die Plattform zunehmend als Werkzeug für Desinformation wahrgenommen wird, was für wissenschaftliche Einrichtungen unvertretbar sei. Daher empfiehlt die Goethe-Universität ihren Fachbereichen und Instituten, die Notwendigkeit eines Accounts auf X zu überdenken.

Ein gemeinsames Zeichen setzen

Die Initiative, die über 60 Hochschulen und Forschungsinstitute umfasst, wird als eine klare Botschaft gegen antidemokratische Kräfte und für faktenbasierte Kommunikation gewertet. Die Kritiker der Plattform betonen, dass Werte wie Weltoffenheit, Transparenz und der demokratische Diskurs auf X nicht mehr gewährleistet sind. “Die Mitteilung verdeutlicht, dass die algorithmische Verstärkung rechtspopulistischer Inhalte und die Einschränkungen der Reichweite als unvertretbar erachtet werden”, so Achim Zolke, Leiter der Stabsstelle Presse und Kommunikation an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Er fügte hinzu, dass sich stündlich weitere Hochschulen der Aktion anschließen.

Die Sprecherin der Universität Potsdam, Silke Engel, kritisierte die Veränderungen auf der Plattform. Sie stellte fest, dass die Arbeitsweise von X sich in den letzten Monaten stark gewandelt hat. Der algorithmische Eingriff in die Verteilung von Informationen verhindere einen offenen Austausch und fördere stattdessen Hass und Desinformation. Diese kritischen Stimmen sind nicht isoliert, denn erst im Dezember hatten bereits mehr als 60 Journalisten, Autoren, Wissenschaftler und Institutionen ihre Profile auf X stillgelegt.

Alternativen und zukünftige Ausrichtung

Die Goethe-Universität plant, weiterhin aktiv auf anderen sozialen Medien wie Instagram, LinkedIn, Facebook und YouTube präsent zu bleiben. Zudem wird die Möglichkeit untersucht, Auftritte auf aufstrebenden Plattformen wie Bluesky, Mastodon oder Threads zu etablieren. Die beteiligten Hochschulen beabsichtigen zudem, ihre X-Accounts in einem „eingefrorenen“ Zustand zu belassen, um möglichen Missbrauch zu verhindern.

Insgesamt zeigt dieser Rückzug, dass das Vertrauen in soziale Medien für die wissenschaftliche Kommunikation entscheidend ist. Die Veränderungen im digitalen Raum, insbesondere in Bezug auf Desinformation und die Polarisierung von Diskussionen, haben auch Auswirkungen auf die Strategien von Forschungseinrichtungen. Die Frage, ob wissenschaftsskeptische Inhalte in sozialen Netzwerken überproportional gedeihen, bleibt eine der zentralen Herausforderungen für die Zukunft der Wissenschaftskommunikation.

Weitere Informationen zu den beteiligten Institutionen und zur Pressemitteilung finden Sie hier: Puk.uni-frankfurt.de und Zeit.de.

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