
Am 6. Januar 2025 wurde bekannt, dass rund 80 Prozent der Heizenergie in Deutschland aus fossilen Quellen stammt, wobei hauptsächlich importierte Energieträger wie Gas und Öl verwendet werden. In diesem Kontext ist das Wärmeplanungsgesetz von entscheidender Bedeutung, da es Kommunen verpflichtet, bis 2026 bzw. 2028 einen Wärmeplan zu erstellen, abhängig von der Einwohnerzahl. Wie uni-due.de berichtete, wird das Projekt „Klimaneutrale Wärme in industriell geprägten Ballungsräumen“ (KliWinBa) von Prof. Dr. Christoph Weber von der Universität Duisburg-Essen (UDE) geleitet. Ziel des Projekts ist die Analyse klimafreundlicher Heizsysteme und deren Umsetzung in Duisburg und Gevelsberg.
Das Projekt untersucht die Rahmenbedingungen in verschiedenen Stadtteilen und Immobilienarten, um eine nachhaltige Wärmeversorgung in Mehrfamilienhäusern sicherzustellen. Dabei werden Technologieoptionen, Umbauzeiten, Emissionen und Heizvarianten unter normalen Bedingungen sowie bei extremen Winterbedingungen bewertet. Projektpartner sind unter anderem Wohnungsunternehmen wie Vonovia, AVU Serviceplus GmbH und Stadtwerke Duisburg. Zusätzlich soll ein Analyseraster entwickelt werden, das Investitionsentscheidungen in Bezug auf Heiztechnologien unterstützt. Empfehlungen zur Anpassung von Regularien und Förderbedingungen für den Umbau zu nachhaltiger Wärme sind ebenfalls Teil des Projekts, das mit rund 596.000 Euro vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert wird.
Wärmeplanungsgesetz und Klimaziele
Das Wärmeplanungsgesetz sowie die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes treten am 1. Januar 2024 in Kraft. Ziel ist die Erreichung der Klimaziele bis 2045. Alle Städte und Gemeinden in Deutschland müssen eine lokale Wärmeplanung erstellen, wie bundesregierung.de berichtete. Diese Wärmepläne sollen Sicherheit für Bürger, Unternehmen und Energieversorger hinsichtlich der zentralen Wärmeversorgung bieten. Die Fristen für die Wärmepläne sehen vor, dass Großstädte (über 100.000 Einwohner) bis zum 30. Juni 2026 und Gemeinden (unter 100.000 Einwohner) bis zum 30. Juni 2028 ihre Pläne erstellen müssen.
Ein zentraler Aspekt des Wärmeplanungsgesetzes ist der angestrebte Austausch fossiler Heizungen in bestehenden Gebäuden, wobei längere Fristen gelten, die von der kommunalen Wärmeplanung abhängen. Für den Ausbau der Fernwärme, die aus Erneuerbaren Energien gespeist werden soll, gibt es ebenfalls klare Vorgaben: Ab dem 1. Januar 2024 müssen neue Wärmenetze mindestens 65 Prozent erneuerbare Wärme enthalten und bis 2030 sollen 50 Prozent der leitungsgebundenen Wärme klimaneutral sein. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, klimaneutrale Wärmeversorgung bis 2045 zu verwirklichen. Der Bund unterstützt die Wärmeplanung bis 2028 mit 500 Millionen Euro.