
Am Samstag, den 17. Mai, wird im Stadtgarten von Pfullendorf eine besondere Serenade stattfinden, die anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Eingemeindung der Stadt veranstaltet wird. Die Veranstaltung beginnt um 17 Uhr und wird von der Stadtmusik Pfullendorf sowie den Musikkapellen aus Aach-Linz, Denkingen und Otterswang musikalisch gestaltet. Laut Südkurier sind die Aufführungen eine erstmalige gemeinsame Darbietung aller vier Kapellen.
Die Veranstaltung wird mit einem Sternmarsch eingeleitet, bei dem sich die Kapellen an den Eingängen des Stadtgartens formieren und aus verschiedenen Himmelsrichtungen aufstellen. Zudem ist ein Massenchor im Stadtgarten geplant, der 3-4 Marschstücke präsentieren wird. Im Anschluss wird jede Kapelle ein etwa 30-minütiges Platzkonzert geben. Ein besonderes Highlight ist der Abschluss mit einem Zapfenstreich, der gegen 21.15 Uhr bei Einbruch der Dunkelheit unter der Begleitung eines Fackelzugs der Musiker stattfinden soll.
Zusammenhalt der Musikkapellen und Herausforderungen
Die Veranstaltung zielt darauf ab, den Zusammenhalt der Musikkapellen zu stärken und den Stellenwert der Blasmusik in der Gemeinschaft zu verdeutlichen. Es wurde jedoch auch auf die Herausforderungen hingewiesen, mit denen die Musikkapellen konfrontiert sind, insbesondere im Hinblick auf den Nachwuchs. Der Altersdurchschnitt der Stadtmusik Pfullendorf liegt bei 38 Jahren, was die Notwendigkeit unterstreicht, junge Menschen zu gewinnen.
Um diesem Bedarf gerecht zu werden, wurde im November 2022 die Gruppe „junge Bläserlinge“ gegründet, die sich auf die Förderung junger Talente konzentriert. Die Serenade wird nur bei gutem Wetter stattfinden, was die Vorplanung und die Organisation besonders wichtig macht.
Der Stellenwert der Blasmusik in Österreich
Der Stellenwert der Blasmusik, die auch in Pfullendorf gefeiert wird, ist nicht nur lokal, sondern auch national bedeutsam. So hat die „Klang- und Spieltradition österreichischer Blasmusikkapellen“ kürzlich Einzug in das nationale Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der Österreichischen UNESCO-Kommission gehalten. Der Antrag wurde im Juni 2023 vom Österreichischen Blasmusikverband gestellt, wie blasmusik.at berichtet.
Die Blasmusik ist ein fester Bestandteil des Zusammenlebens in Stadt und Land und zeichnet sich durch eine charakteristische Besetzung und Melodieführung im Blech aus. In Österreich finden sich typische Elemente wie Marketenderinnen und Stabführer, die das kulturelle Erbe der Blasmusik verdeutlichen. Laut den aktuellen Statistiken sind fast 60% der aktiven Mitglieder unter 30 Jahren, viele davon weiblich, was einen positiven Ausblick auf die Zukunft dieser Tradition ermöglicht.
Um die Blasmusik weiterhin zu unterstützen, werden zahlreiche Aktivitäten initiiert, die sowohl künstlerische als auch soziale Aspekte umfassen. Dazu gehören neue Konzertformate, Wettbewerbe und Musikvermittlungsprojekte, die junge Menschen für diese Form der Musik begeistern sollen. Die offizielle Feier zur Aufnahme der österreichischen Blasmusik in das nationale immaterielle Kulturerbe fand am 6. Dezember im Schloss Zell an der Pram (OÖ) statt.