In Ostengland ist ein faszinierender Schatz entdeckt worden, der nicht nur die Geschichtsbücher bereichert, sondern auch das Interesse an der Hobbyarchäologie neu entfacht. Malcolm Weale, ein leidenschaftlicher Sondengänger, fand kürzlich einen Silberpenny, der aus der Zeit des Wikingerkönigs Guthrum stammt. Dies stellt die erste bekannte Silbermünze dar, die von einem skandinavischen Herrscher in England geprägt wurde. Weale, 54 Jahre alt, bezeichnete diesen Fund als den Höhepunkt seiner jahrzehntelangen Schatzsuche, die durch die BBC-Serie „Vikings“ inspiriert wurde, die er kurz vor seinem außergewöhnlichen Entdeckungs-Coup gesehen hatte.
Der Fund des Silberpennys wurde im Februar 2022 gemacht und befindet sich zurzeit im British Museum in London, wo er die Aufmerksamkeit von Geschichtsliebhabern und Touristen auf sich zieht. Diese Entdeckung ist nicht nur ein persönlicher Triumph für Weale, sondern wurde auch im aktuellen Jahresbericht des Portable Antiquities Scheme (PAS) vorgestellt. Laut LVZ dokumentierte der Bericht für 2023 fast 75.000 gemeldete Fundstücke, was im Vergleich zum Vorjahr einem erheblichen Anstieg von rund 53.000 entspricht. Dies unterstreicht das wachsende Interesse an der Schatzsuche unter Hobbyarchäologen, die zunehmend durch Medienangebote wie die Serie „Detectorists“ inspiriert werden.
Wachstum der Hobbyarchäologie
Das Portable Antiquities Scheme, seit seiner Gründung im Jahr 1997, hat sich als zentrale Anlaufstelle für Hobbyarchäologen etabliert. Es motiviert die Öffentlichkeit zur freiwilligen Aufzeichnung gefundener Artefakte. Die meisten Funde stammen nicht nur von Metalldetektoren, sondern auch von alltäglichen Aktivitäten wie Spaziergängen oder Gartenarbeiten. Über 800.000 Objekte sind inzwischen in einer zentralen, online zugänglichen Datenbank registriert.The Post Hole
Nicholas Cullinan, Direktor des British Museum, lobte die Funde der Sondengänger und deren Potenzial, das Verständnis der britischen Geschichte zu bereichern. Ein weiteres bemerkenswertes Beispiel ist der Siegelring, den Andy Akroyd im Mai 2023 in Bedfordshire gefunden hat. Dieser Ring wird mit Königin Elizabeth I. in Verbindung gebracht und verdeutlicht die historische Relevanz derartiger Entdeckungen.
Schatzklassifikation und Community-Engagement
Wertvolle Objekte, die als „Schatz“ klassifiziert werden, sind jene, die als Gold oder Silber gelten und älter als 300 Jahre sind. Diese Funde müssen gemäß dem Treasure Act 1996 gemeldet werden. Der Erlös aus dem Verkauf solcher Objekte wird zwischen dem Finder und dem Grundstückseigentümer geteilt. Im Jahr 2023 wurden gezielt vergrabene alte Münzen für erstaunliche 4,3 Millionen Pfund verkauft.
Ein bemerkenswerter Aspekt der Hobbyarchäologie ist, dass viele Enthusiasten den Nervenkitzel des Fundes über den finanziellen Gewinn stellen. Weale plant, weiterhin aktiv nach Schätzen zu suchen, überzeugt davon, dass die besten Funde oft bei schlechterem Wetter zustande kommen. Die Gemeinschaftsinitiative des PAS fördert nicht nur das Verständnis des lokalen Erbes, sondern bietet auch zahlreiche Möglichkeiten für Freiwillige und Forschungsprojekte, die sich auf die gesammelten Daten stützen.
Die zunehmenden Funde und das steigende Interesse an archäologischen Entdeckungen in England zeigen, wie wertvoll die Integration von Gemeinschaft und Archäologie ist. Das Portable Antiquities Scheme hat sich als eine der größten Initiativen im Bereich der Gemeinschaftsarchäologie in Großbritannien herauskristallisiert und stellt sicher, dass sowohl Vergangenheit als auch Gegenwart durch das Engagement von Sondengängern wie Weale und Akroyd lebendig bleiben.
