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Störche kehren zurück: Hoffen auf bessere Brutsaison 2025!

Die Rückkehr des Weißstorchs nach Baden-Württemberg ist in vollem Gange. In diesem Jahr erhoffen sich Ornithologen eine bessere Brutsaison, nachdem 2024 turbulente Monate für die Vögel waren, geprägt von ungünstigen Wetterbedingungen und einem dramatischen Rückgang der Überlebensrate bei Jungstörchen. Fachbeauftragter Stefan Eisenbarth vom Naturschutzbund Nabu Baden-Württemberg berichtete von zahlreichen Rückkehrmeldungen, die vor allem aus der Oberrhein-Region stammen, die als Hotspot für die Störche gilt. Die ersten Störche sind bereits aus ihren Winterquartieren zurückgekehrt, und einige haben entschieden, in der Region zu bleiben.

Das Jahr 2024 war für die Weißstörche eine Herausforderung. Bei bis zu 90 Prozent der geschlüpften Jungtiere kam es zu einer hohen Sterblichkeitsrate, überwiegend verursacht durch Unterkühlung. Insgesamt überlebten nur etwa 70 Prozent der flügge gewordenen Jungtiere das erste Jahr. In Baden-Württemberg lebten insgesamt rund 2.500 Horstpaare, die jedoch nur etwa 2.300 Jungvögel durchbrachten. Im Vergleich dazu waren 1975 lediglich 15 Brutpaare bekannt.

Überleben in rauen Bedingungen

Weißstörche (Ciconia ciconia) sind an niedrige Temperaturen gut angepasst und frieren nicht. Ihr Überleben im Winter hängt jedoch stark von der Verfügbarkeit von Nahrung ab. Die Störche beziehen ihre Winterquartiere meistens in Frankreich, Spanien oder Afrika, da sie dort auf ein reichhaltiges Nahrungsangebot treffen. Bei Schnee haben die Tiere Schwierigkeiten, Nahrung wie Fische, Mäuse und Schnecken zu finden, was ihren Rückkehrzeitpunkt beeinflussen kann. Die Wetterbedingungen, insbesondere Starkregen und Stürme, stellen zudem erhebliche Risiken für die Jungvögel dar.

Experten haben festgestellt, dass die Mehrheit der Störche über das Rhone- und Rhein-Tal zurückkehrt, da sie es vermeiden, über Gebirge zu fliegen. Diese Anpassung an die geografischen Gegebenheiten ist für ihren Fortpflanzungserfolg entscheidend. Im Idealfall sollten die ersten Störche bis Anfang April schlüpfen, wobei günstige Bedingungen wie trockenes Wetter und Temperaturen über zehn Grad erwartet werden.

Bestandsentwicklung und Gefahren

Die Bestandsentwicklung des Weißstorchs zeigt seit den 1930er Jahren einen erheblichen Anstieg. In Deutschland gab es nach umfassenden Zählungen im Jahr 1934 etwa 9.000 Brutpaare, während diese Zahl 2019 auf 7.532 Brutpaare anstieg. Dennoch sind die aktuellen Bestandszahlen alarmierend, insbesondere die Überlebensrate bei Jungvögeln. Zwischen 1988 und 1994 fiel die Zahl der Brutpaare in Deutschland erheblich auf 2.949, was zeigt, wie empfindlich der Bestand auf Umweltveränderungen reagiert.

Nicht nur natürliche Faktoren bedrohen die Störche, auch menschliche Einflüsse wie Müllverunreinigung sind eine Gefahr. Jungvögel fressen möglicherweise Plastikteile und anderen Müll, was ihre Überlebenschancen zusätzlich beeinträchtigt. Um den Störchen zu helfen und ihr Überleben langfristig zu sichern, sind Schutzmaßnahmen erforderlich, die auch das Habitat der Vögel berücksichtigen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Rückkehr der Weißstörche in Baden-Württemberg sowohl Hoffnung als auch Besorgnis mit sich bringt. Die fachliche Unterstützung und ein besseres Verständnis für die Bedürfnisse dieser majestätischen Zugvögel sind entscheidend für ihre Zukunft in der Region.

Statistische Auswertung

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Baden-Württemberg, Deutschland
Beste Referenz
zvw.de
Weitere Infos
brodowski-fotografie.de

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