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Tote Muscheln am Nordstrand: Norderney im grip des Frosts!

Am Nordstrand von Norderney türmen sich seit den letzten Tagen tausende tote Muscheln. Dieses Phänomen, das für die Inselbewohner nichts Ungewöhnliches ist, steht im Zusammenhang mit den winterlichen Witterungsbedingungen. Laut der Nationalparkverwaltung des niedersächsischen Wattenmeers sind die Überreste vor allem amerikanische Schwertmuscheln, die durch niedrige Wassertemperaturen, die für diese Art fatal sein können, massenhaft abgestorben sind. Solche Ereignisse treten häufig zwischen Ende Januar und Februar auf und wurden zuletzt in den Jahren 2021 und 2018 dokumentiert. Ähnliche Massensterben sind auch auf weiteren Nordseeinseln beobachtet worden, berichtet die Remszeitung.

Die amerikanische Schwertmuschel (Ensis americanus) ist eine invasive Art, die erstmals 1979 in der Nordsee nachgewiesen wurde. An ihre Verbreitung in der Region waren Ballasttanks von Schiffen beteiligt, mit denen die Muscheln nach Europa gelangten. Ihre Vorliebe für regelmäßig überflutete und sandige Gebiete hat dazu geführt, dass sie sich im ostfriesischen Wattenmeer schnell etabliert haben, ohne die heimischen Schwertmuscheln zu verdrängen. Diese Art ist jedoch temperaturempfindlich und wenig frostresistent, was sie besonders anfällig für Kälte macht.

Witterungsbedingungen als Ursache

Die massenhaften Anspülungen der Schwertmuscheln sind in diesem Jahr auf kaltes, frostiges Wetter und Stürme aus Osten zurückzuführen. Die Muscheln siedeln typischerweise in oberflächennahem Wasser und haben Schwierigkeiten, sich bei solchen Bedingungen wieder einzugraben. Das führt dazu, dass sie an den Strand gespült werden, was in der Vergangenheit bereits mehrfach, unter anderem im Januar 2010, beobachtet wurde. Neben den Schwertmuscheln sind auch über 90 weitere invasive Arten im Wattenmeer nachgewiesen, die auf den Klimawandel reagieren, wie beispielsweise der Rote Knurrhahn und der Wolfsbarsch.

Ökologische Auswirkungen

Im Wattenmeer leben nicht nur Muscheln, sondern auch eine Vielzahl an Tieren, darunter Robben und Wasservögel. Das Gebiet fungiert als Lebensraum und Rastplatz für über 10 Millionen Watt- und Wasservögel, die auf ihren langen Reisen von der Arktis nach Afrika und zurück auf die Nahrungsressourcen des Wattenmeeres angewiesen sind. Bedrohungen durch den Klimawandel könnten dazu führen, dass ganze Tierpopulationen gefährdet werden oder abwandern. Das Alfred-Wegener-Institut dokumentiert seit vielen Jahren eine kontinuierliche Erwärmung der Nordsee, die sich nicht nur auf die Wassertemperatur im Sommer, sondern auch im Winter auswirkt.

Der Einfluss des Klimawandels auf das Wattenmeer ist erheblich, und Veränderungen könnten die gesamte Biodiversität sowie die Stabilität des Ökosystems gefährden. Die gegenwärtigen Ereignisse rund um die Schwertmuscheln sind Teil eines größeren Kontextes, der die vulnerablen Lebensräume in der Nordsee und die damit verbundenen Arten betrifft, so die Ausführungen von National Geographic.

Statistische Auswertung

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Norderney, Deutschland
Beste Referenz
remszeitung.de
Weitere Infos
magazin.norderney-zs.de

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