
Am Donnerstagabend, dem 30. Januar 2025, ereignete sich in Mülheim an der Ruhr eine brutale Bluttat, die die lokale Gemeinschaft erschüttert hat. Gegen 19.25 Uhr gerieten zwei Männer in einem Bereich zwischen der Schreinerstraße und der Eppinghofer Straße in einen gewaltsamen Streit. Ein 15-Jähriger aus Mülheim zückte eine Stichwaffe und fügte dem 29-jährigen Duisburger lebensgefährliche Verletzungen zu. Die Polizei Essen berichtet, dass die Ermittlungen schnell auf den Jugendlichen gerichtet waren.
Sofort nach dem Vorfall wurden Notrufkräfte alarmiert, und die Polizei war binnen kürzester Zeit am Tatort, um Erste Hilfe zu leisten. Der verletzte Mann wurde sofort ins Krankenhaus transportiert, wo sein Zustand als kritisch und lebensbedrohlich eingestuft wurde. Während die Maßnahmen zur medizinischen Intervention liefen, richtete die Polizei eine Mordkommission ein, um die Hintergründe der Tat weiter zu ermitteln.
Verhaftung und Ermittlungen
Die Fahndung nach dem mutmaßlichen Täter verlief zunächst ohne Erfolg. Am Montag, dem 3. Februar, durchsuchte die Polizei die Wohnung des 15-Jährigen, der jedoch nicht angetroffen werden konnte. Am darauffolgenden Donnerstag erschien er zusammen mit einem Anwalt bei der Polizei und wurde vorläufig festgenommen. Am Freitag erließ das zuständige Gericht einen Untersuchungshaftbefehl gegen ihn. Bisher ist unklar, ob sich Täter und Opfer kannten oder ob es zu einem zufälligen Übergriff kam. Zeugen berichteten, dass der mutmaßliche Täter in Begleitung einer weiteren Person war, die mit ihm flüchtete, nachdem die Tat begangen wurde.
Die Polizei Essen bittet die Bevölkerung um Mithilfe und fordert Zeugen auf, sich mit Hinweisen unter der Telefonnummer 0201/829-0 oder per E-Mail an hinweise.essen@polizei.nrw.de zu melden.
Jugendkriminalität und Prävention
Der Vorfall in Mülheim wirft Fragen zur Jugendkriminalität auf. Ein Blick auf die aktuellen Entwicklungen zeigt, dass das Bundesjugendministerium aktiv daran arbeitet, Handlungsstrategien zur Prävention von Kinder- und Jugendkriminalität zu entwickeln. Dies schließt Diskussionen sowie die Schaffung von präventiven Konzepten in Zusammenarbeit mit Schulen, Polizei und verschiedenen Institutionen ein.
Die Mehrheit der tatverdächtigen Kinder und Jugendlichen hat nur einmal mit dem Gesetz in Konflikt gestanden. Rund fünf bis zehn Prozent hingegen begehen mehrere, teils schwerwiegende Straftaten. Intensivtäter sind häufig männlich und kommen aus sozial benachteiligten Verhältnissen, wodurch Gewalterfahrungen und weitere Probleme verstärkt werden. Der Fall des 15-Jährigen aus Mülheim könnte somit Teil eines größeren gesellschaftlichen Themas sein, das spezifische Strategien erfordert.
Die Entwicklung und Umsetzung dieser Strategien liegt vor allem in der Verantwortung der Länder und Kommunen. Das Bundesjugendministerium setzt sich zudem dafür ein, diese Themen fortlaufend öffentlich zu diskutieren und konkrete Handlungsansätze zu erarbeiten, um Kinder- und Jugendkriminalität wirksam zu bekämpfen. In diesem Kontext ist die Arbeitsstelle für Kinder- und Jugendkriminalprävention am Deutschen Jugendinstitut ein zentraler Ansprechpartner für die Entwicklung von Präventionsmaßnahmen.