
Politiker sind nicht nur für ihre politischen Entscheidungen bekannt, sondern auch für ihre kulinarischen Präferenzen. Besonders während des Wahlkampfes zeigt sich eine Vorliebe für Fast Food, die nicht nur aus Zeitmangel, sondern auch aus einer strategischen Überlegung heraus eine Rolle spielt. Dies berichtet die FAZ. In der Hektik des Wahlkampfs, geprägt von vielen Terminen und Reisen, wird oft zu McDonald’s gegriffen, der Fast-Food-Kette, die in Deutschland beliebter denn je ist.
Friedrich Merz und Markus Söder wurden kürzlich in einer Filiale gesichtet, wo Söder demonstrativ seinen Big Mac horizontal teilte. Wenig überraschend, dass auch andere Politiker ihre persönlichen Fast-Food-Vorlieben haben. Wolfgang Schmidt, der Kanzleramtschef der SPD, favorisiert Döner oder Croques, während Klaus-Peter Willsch von der CDU gerne belegte Brötchen und Kreppeln genießt. Heidi Reichinnek, eine Ko-Spitzenkandidatin der Linken, greift im Wahlkampf vermehrt zu vegetarischen Dönern und Trinkmahlzeiten.
Fast Food als Kommunikationsmittel
Das Essverhalten von Politikern hat jedoch eine tiefere gesellschaftliche Bedeutung. Es dient als kulturelles Kommunikationsmittel, das Zugehörigkeit und Werte vermittelt, wie die Falstaff berichtet. Beispielsweise feiert Donald Trump seine Vorliebe für Fast Food als Symbol für ein kraftvolles, einfaches Amerika, während Kamala Harris das Essen nutzt, um Nähe und kulturelle Offenheit zu demonstrieren. Ihre Bilder, die sie mit einem Eis zeigen, und Trumps Burger-Angebote sprechen eine non-verbale Sprache der Verständigung, die auch in Wahlkämpfen zu wirken weiß.
Politiker wie Johannes Vogel von der FDP haben ebenfalls ihre Vorlieben. Er bestellt bei McDonald’s Erdbeermilchshakes, Chicken Nuggets und Apfeltaschen. Währenddessen gibt Kay Gottschalk von der AfD an, 1250 Prämienpunkte in der McDonald’s-App zu besitzen, und bestellt regelmäßig zwei Big Macs, Curly Fries und ein Sundae. Der Lebensstil von Dorothee Bär, der CSU-Vizechefin, zeigt ebenfalls einen besonderen Bezug zur Fast-Food-Kultur, da sie scharfe Speisen wie Spicy Chicken Nuggets liebt und sogar plant, in einem Burger King zu arbeiten. Cem Özdemir, Bundesernährungsminister der Grünen, hingegen stillt seinen Heißhunger lieber mit Obst, Nüssen und Schokolade, greift aber auch gerne zu schwäbischen Butterbrezeln in Imbissen.
Politische Aspekte der Ernährung
Doch Essen ist politisch, und das nicht nur im Wahlkampf. Carlo Petrini sagt dazu: „Essen ist politisch!“ Die Herausforderungen im globalen Kontext, wie die zunehmende Hungerproblematik trotz Produktivitätssteigerungen, verlangen nach politischen Lösungen. Politisches Versagen hat oft schwerwiegende Folgen für die Ernährungssituation und Mangelernährung weltweit. Die Bekämpfung von Hunger erfordert eine Neuorganisation der politischen Strukturen und gerechten Zugang zu Ressourcen, was auch mit der Bekämpfung von Lebensmittelverschwendung und Nachernteverlusten verknüpft ist, wie auf praefaktisch.de deutlich wird.
Ein nachhaltiger Umgang mit Lebensmitteln ist dringend erforderlich, um dem drohenden Hungersnot entgegenzuwirken. Es ist eine politische Herausforderung, der eine angemessene Kommunikation auf globaler Ebene und auch innerhalb der Bevölkerung vorangehen muss. Dabei sind Verbraucherverhalten und die Regulierung von Tierwohl ebenso essentielle Themen, die in der deutschen Ernährungspolitik adressiert werden müssen. Der Wunsch der Verbraucher nach Tierschutz und Nachhaltigkeit trifft oft auf Diskrepanzen im Kaufverhalten, was eine bewusste Auseinandersetzung mit der Ernährungskultur erfordert.